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Die Salzwüste Salinas Grandes liegt auf 3500 Meter Höhe.

© Imago/Pond5 Images

Tagesspiegel Plus

Lithium-Abbau in Argentinien: Das bedeutet Europas Energiewende für indigene Völker

In der nordargentinischen Provinz Jujuy wehren sich indigene Gemeinschaften seit mehr als zehn Jahren gegen den Abbau von Lithium. Durch eine neue Reform sind die Proteste eskaliert.

Autos hupen kurz zum Gruß, während sie langsam an den wehenden Bannern vorbeirollen, die die Fahrbahn verengen. Frauen, die sich mit Hüten gegen die grelle Sonne schützen, grüßen zurück und reichen Flugblätter durch die Fenster. „Wir verteidigen unser Territorium und lehnen die Provinzverfassung ab“, steht darauf.

An der Route 52, die im Norden Argentiniens auf 3500 Metern Höhe durch eine einsame, trockene Landschaft führt, haben Bewohner der umliegenden Orte ein Protestcamp errichtet. Dahinter erstreckt sich unter blauem Himmel schneeweiß die Salzwüste Salinas Grandes, die Argentinien zu seinen sieben Naturwundern zählt. Die kilometerweite Salzkruste überzieht ein Wabenmuster, das durch natürliche Prozesse entsteht.

Was Europa, was Deutschland, so dringend für seine Energiewende benötigt, liegt hier unter der Erde: Lithium. Um den CO₂-Ausstoß zu verringern, hat die EU dieses Jahr das weitgehende Aus für Verbrennerautos bis 2035 besiegelt. Bis 2030 sollen allein in Deutschland 15 Millionen Elektroautos fahren. Im Schnitt sind pro Fahrzeug rund acht Kilogramm Lithium nötig.

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