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Ein Wahllokal für die Schweizer Parlamentswahlen 2023 in Zürich.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Prognosen sehen SVP bei 30 Prozent: Bei Wahl in der Schweiz zeichnet sich Rechtsruck ab

Die Rechtsaußen-Partei soll der Zeitung „NZZ“ und dem Sender „SRF“ zufolge stärker zugelegt haben, als erwartet. Demnach könnte die SVP auf rund 30 Prozent aller Stimmen kommen.

Bei der Parlamentswahl in der Schweiz am Sonntag zeichnet sich ersten Prognosen zufolge ein Rechtsruck ab.

Nach einer Hochrechnung der Zeitung „NZZ“ legte die schon seit mehr als 20 Jahren wählerstärkste Rechtsaußen-Partei SVP landesweit noch stärker als erwartet zu - um mehr als vier Prozentpunkte. Damit könnte die SVP auf rund 30 Prozent der Stimmen kommen. Die Grünen büßten nach der Hochrechnung etwa im gleichen Umfang ein.

Auch einer Hochrechnung des Senders „SRF“ zufolge zeichneten sich in der größeren Parlamentskammer, dem Nationalrat mit 200 Sitzen, mehr Sitze für die SVP und weniger für die Grünen ab.

Im Parteienspektrum zwischen SVP und Grünen war die Lage am Nachmittag noch recht unklar: die Verschiebungen bei Sozialdemokraten, Liberalen und der Partei „Mitte“, die 2021 aus einem Zusammenschluss der christlichen CVP mit einer anderen Partei entstand, waren in Hochrechnungen je nach Kanton sehr unterschiedlich.

Die Wahlbeteiligung in der Schweiz ist bei Parlamentswahlen traditionell meist niedrig.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

SVP: Ein Vorbild für die AfD

Die SVP (Schweizerische Volkspartei) machte wie immer negativen Wahlkampf mit Angst und Verlustsorgen: Sie hetzt gegen Ausländer, warnt vor einer Annäherung an die EU und mancher Vertreter sieht sich in einem Krieg um die Bewahrung der schweizerischen Kultur.

Seit 1999 hat sie die meisten Sitze in der größeren Parlamentskammer, dem Nationalrat. Die AfD sieht die SVP als Vorbild.

An der siebenköpfigen Regierung, dem Bundesrat, dürften die Wahlen nichts ändern. Sie setzt sich seit Jahrzehnten aus den vier langfristig wählerstärksten Parteien zusammen.

Die Sitze werden im Verhältnis 2-2-2-1 zwischen den vier Hauptparteien aufgeteilt. Den Prognosen zufolge wären das erneut Die Mitte, FDP.Die Liberalen, die SVP und die Sozialdemokraten.

Wahlbeteiligung in der Schweiz meist niedrig

Die Wahllokale in der Schweiz waren nur für wenige Stunden geöffnet, da die überwiegende Mehrheit der Wähler ihre Stimmzettel bereits in den vier Wochen vor dem Wahltag abgeben hatte.

Angestimmt wurde über die 200 Sitze im Nationalrat sowie die 46 Sitze im Ständerat. Die Wahlbeteiligung in der Schweiz ist bei Parlamentswahlen traditionell niedrig und liegt bei etwa 45 Prozent.

Wie die Schweizer „Sonntagszeitung“ berichtete, hatten die Parteien im Endspurt vor der Wahl nichts unversucht gelassen, um so viele Anhänger wie möglich an die Urnen zu locken. Angesichts der Dominanz des Themas Migration im Wahlkampf wurde berets im Vorfeld mit einem Aufschwung für die Rechtspopulisten gerechnet. (dpa, AFP)

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