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Blick auf die von Rauch umhüllte Skyline Montreals.

© AFP/Andrej Ivanov

Schlechteste Luft weltweit: Montréal versinkt durch Waldbrände in beißendem Rauch

Im Osten Kanadas wüten weiterhin schwere Waldbrände. Ihr Smog belastet die Luft. Besonders heftig ist die Metropole Montréal betroffen.

Wegen der in ganz Kanada lodernden Waldbrände ist die Metropole Montréal am Sonntag weltweit die Großstadt mit der schlechtesten Luftqualität gewesen. Die Luftqualität in der bevölkerungsreichsten Stadt der Provinz Québec sei „ungesund“, erklärte das Unternehmen IQAir, das weltweit die Luftverschmutzung beobachtet. Über der Stadt lag beißender Rauch.

Die kanadische Umweltbehörde gab Smogwarnungen für mehrere Regionen Québecs heraus. Die hohe Konzentration von Feinstaub führe zu schlechter Luftqualität und verringere die Sicht. Die Behörde riet der Bevölkerung von Freiluftaktivitäten ab und empfahl Menschen, die das Haus verlassen müssen, Maske zu tragen. Der Smog werde voraussichtlich bis Montagmorgen anhalten.

Schwimmbäder und Sportanlagen wurden geschlossen. Zahlreiche Veranstaltungen unter freiem Himmel wie Konzerte und Sportwettkämpfe wurden wegen des Smog abgesagt.

„Das ist wie ein Nebel, nur dass es Rauch von den Waldbränden ist. Es fällt wirklich schwer zu atmen, und es sticht auch ein bisschen in den Augen“, sagte die 18-jährige Fauve Lepage Vallee. Sie klagte über die Absage eines Festivals, das sie eigentlich besuchen wollte.

Derzeit lodern in der Provinz Québec nach Angaben der örtlichen Brandschutzbehörde 80 Waldbrände. Mehrere breiteten sich am Wochenende wegen der Trockenheit und hoher Temperaturen weiter aus. Der starke Rauch „macht es sehr schwer für Löschflugzeuge und Hubschrauber, gute Arbeit zu leisten“, erklärte die Behörde. Im Nordwesten der Provinz würden allerdings für Montag oder Dienstag „erhebliche“ Regenmengen erwartet.

Am Mittwoch werden zudem 119 französische Feuerwehrleute in Québec erwartet. Sie sollen ihre Landsleute ablösen, die seit Anfang Juni Unterstützung bei den Löscharbeiten der kanadischen Feuerwehr leisten. In ganz Kanada gibt es nach Angaben des landesweiten Waldbrand-Zentrums (CIFFC) mehr als 450 aktive Brände, von denen mutmaßlich 240 außer Kontrolle sind.

Kanada erlebt in diesem Jahr Waldbrände von bislang ungekannten Ausmaßen. Mehr als 7,4 Millionen Hektar Fläche sind seit Anfang Januar verbrannt. Ein Grund für die Feuer ist nach Einschätzung von Experten der Klimawandel. (Afp)

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