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Wolodymyr Selenskyj und Andrzej Duda.

© dpa/Czarek Sokolowski

Update

Selenskyi zu Besuch bei Duda: Polen „in Zukunft“ zu Abgabe sämtlicher MiG-29 an die Ukraine bereit

Der ukrainische Präsident und seine Frau befinden sich in Polen. Das Land ist einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg.

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Polen ist nach eigenen Angaben dazu bereit, sämtliche MiG-29-Kampfjets aus eigenen Beständen an die Ukraine abzugeben. Warschau werde „in Zukunft in der Lage sein, seine gesamte MiG-Flotte“ aus etwa 30 Flugzeugen an Kiew zu übergeben, „sofern die Nato-Verbündeten zustimmen“, sagte Präsident Andrzej Duda am Mittwoch nach einem Treffen mit seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj. Zudem kündigte er an, sein Land werde sich für zusätzliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine einsetzen.

Polen ist einer der wichtigsten Unterstützer der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Im Rahmen seiner Militärhilfe hatte Warschau Kiew bereits acht seiner in der Sowjetunion hergestellten MiG-29-Jets geliefert.

Beim im Sommer geplanten Nato-Gipfel in der litauischen Hauptstadt Vilnius werde sein Land versuchen, für die Ukraine „zusätzliche Sicherheitsgarantien zu erhalten, die das militärische Potenzial der Ukraine und das Sicherheitsgefühl des ukrainischen Volkes stärken werden“, sagte Duda nach seinem Treffen mit dem ukrainischen 

Selenskyj war am Mittwochvormittag in Warschau mit Polens Staatsoberhaupt Andrzej Duda zusammengetroffen. Das polnische Fernsehen zeigte, wie Selenskyj und seine Frau Olena Selenska mit einer gepanzerten Limousine vor dem Warschauer Präsidentenpalast vorfuhren und von Duda und Polens First Lady Agata Kornhauser-Duda empfangen wurden. Selenskyj trug bei dem Empfang einen schwarzen Pullover mit dem ukrainischen Dreizack sowie eine olivgrüne Militärhose und Stiefel.

Bei dem Treffen betonte Selenskyj weiterhin auf offene Grenzen zwischen Polen und der Ukraine zu hoffen. Besonders in den ersten Tagen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hätten die grenznahen Orte in Polen „ihre Türen geöffnet, und es gab keine Grenzen zwischen uns“, sagte Selenskyj in Warschau.

Dank für Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge

Das sei der Anfang dafür, dass es in Zukunft keine Grenzen mehr zwischen den Nachbarländern geben werde. „Keinerlei Grenzen in politischer, wirtschaftlicher und - besonders wichtig - in historischer Hinsicht“, betonte der 45-Jährige mit Blick auf die schwierige ukrainisch-polnische Vergangenheit.

Selenskyj dankte Duda und den Polen für die gewährte Hilfe „auf dem schwierigen Weg zu unserem Sieg“. Ukrainische Flüchtlinge könnten sich dank der Menschen in Polen in ihrem Nachbarland „wie zu Hause fühlen“ und seien nicht nur Gäste.

 Andrzej Duda überreicht Wolodymyr Selenskyjbei einem Treffen im Präsidentenpalast den Orden des „Weißen Adlers“. (Radek Pietruszka/PAP/dpa)
Andrzej Duda überreicht Wolodymyr Selenskyjbei einem Treffen im Präsidentenpalast den Orden des „Weißen Adlers“. (Radek Pietruszka/PAP/dpa)

© dpa/Radek Pietruszka

Duda verlieh Selenskyj anschließend die höchste polnische Auszeichnung, den Orden des Weißen Adlers. Er erhalte den Orden für seine Verdienste um die Vertiefung der polnisch-ukrainischen Beziehungen, seinen Einsatz für die Sicherheit sowie für die Verteidigung der Menschenrechte, sagte Duda in seiner Würdigung.

Im Verlauf des Tages ist außerdem ein Gespräch des ukrainischen Staatsoberhaupts mit Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki geplant. Am Abend wollen Selenskyj und Duda im Warschauer Königsschloss mit Menschen aus der Ukraine zusammenkommen, die in Polen vor dem Krieg Zuflucht gefunden haben. Dort werden beide Staatschefs auch Reden halten.

Es ist die dritte Auslandsreise Selenskyjs seit Beginn des Krieges in der Ukraine. Im Dezember hatte der ukrainische Präsident Washington besucht. Anfang Februar führte er zunächst Gespräche in London und Paris, bevor er zu einem EU-Sondergipfel in Brüssel weiterreiste.

Polen hat nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR) rund 1,6 Millionen Kriegsflüchtlinge aus der benachbarten Ukraine aufgenommen. Das EU- und Nato-Land Polen macht sich außerdem immer wieder für westliche Militärhilfe für die von Russland angegriffene Ukraine stark. (AFP/dpa)

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