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16.08.2023, Ukraine, Kupjansk: Ukrainische Soldaten nehmen an einer militärischen Ausbildung teil. Foto: Peter Druk/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/Peter Druk

Ukraine-Invasion Tag 562: Wie ein ehemaliger US-General in Kiew auf die Offensive blickt 

Dämpfer für Vatikan bei Vermittlungsbemühungen, Lawrow in Neu Delhi eingetroffen. Der Überblick.

Bei vielen westlichen Militärs und Offiziellen waren die Hoffnungen in die ukrainische Gegenoffensive groß. Einer, der schon im Frühsommer skeptisch war, was die hohen Erwartungen anging, war der pensionierte US-General Mark Arnold, der sich schon seit Längerem in der Ukraine aufhält. Arnold hat mehrere Kampfeinsätze im Irak und in Afghanistan absolviert. 

Arnold steht mit dem US-Historiker und Politologen Max Boot in regelmäßigem Kontakt, der regelmäßig über seine Gespräche mit dem Ex-General schreibt. Arnold glaubt demnach nicht mehr an einen größeren Durchbruch der ukrainischen Truppen im Süden in diesem Jahr, ist aber sehr optimistisch, was den Kriegsverlauf 2024 angeht. Denn: Bis jetzt sei nur ein Teil der vom Westen versprochenen Waffen in der Ukraine eingetroffen. Nächstes Jahr sehe das anders aus. Vor allem gilt das für Panzer, gepanzerte Fahrzeuge und Minenräumgerät.

Arnold rechnet vor: „Zählt man alle Bradley-Kampffahrzeuge, Leopard-2- und Challenger-2-Panzer und andere Ausrüstung zusammen, könnten die Ukrainer nur eine Brigade ausrüsten. Nur sechs Bataillone der rund 350 Bataillone der Bodentruppen wurden von der Nato in kombinierten Waffen ausgebildet.“ Das reiche einfach nicht, um einen Unterschied zu machen. Die ukrainischen Streitkräfte bestehen derzeit aus rund 30 Brigaden. 

Er glaubt, dass nicht einmal das US-Militär unter den gegebenen Umständen bessere Ergebnisse als die Ukrainer erzielen würde; ohne ausreichend Luftunterstützung und mit noch immer knappen Ressourcen bei der Artillerie. 

Die wichtigsten Nachrichten vom Freitag:

  • SpaceX-Gründer Elon Musk hatte der Ukraine mit dem Starlink-System kostenlos Internet-Zugang ermöglicht. Doch bei einem geplanten Angriff auf die russische Flotte soll er Angst bekommen haben. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Die Ukraine hat die internationale Gemeinschaft aufgefordert, die laufenden „gesetzwidrigen Wahlen“ in den von Russland besetzten Gebieten nicht anzuerkennen. „Die Scheinwahlen Russlands in den zeitweilig besetzten Gebieten sind null und nichtig“, erklärte das Außenministerium in Kyjiw. Mehr in unserem Newsblog.
  • Der Vatikan hat bei seinen Bemühungen um einen Dialog zwischen den beiden Kriegsparteien Ukraine und Russland einen schweren Dämpfer bekommen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak lehnte eine Vermittlung mit der Begründung ab, Papst Franziskus sei „prorussisch“.
  • Nach dem Einschlag einer russischen Rakete im Zentrum der ukrainischen Stadt Krywyj Rih sind die Rettungsarbeiten nach Angaben der Behörden abgeschlossen. Insgesamt seien durch den Raketentreffer ein Mensch getötet und 60 weitere verletzt worden, teilte der ukrainische Zivilschutz mit. 
  • Russlands Außenminister Sergej Lawrow ist zum G20-Gipfel im indischen Neu Delhi eingetroffen. Er führt dort die russische Delegation an, wie auf Fernsehbildern zu sehen war, weil Russlands Präsident Wladimir Putin dem G20-Treffen fernbleibt.
  • In der Oblast Cherson sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers bei einem russischen Angriff drei Zivilisten getötet worden. Vier weitere Personen seien verletzt worden, teilt Ihor Klymenko auf Telegram mit. 
  • Die Bundesregierung hat die Treuhandverwaltung von zwei Tochterfirmen des russischen Ölkonzerns Rosneft um weitere sechs Monate verlängert. Grund für diesen Schritt sei die Sicherung der Energieversorgung, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. 
  • Kurz vor Beginn des G20-Gipfels in Indien hat EU-Ratspräsident Charles Michel Russland aufgefordert, die Angriffe auf ukrainische Schwarzmeerhäfen zu stoppen. „Das muss aufhören“, sagte er in Neu Delhi.
  • In Kuba sind nach Angaben des Innenministeriums 17 Personen festgenommen worden, die Teil eines Netzwerks sein sollen, das Männer für den Krieg in der Ukraine rekrutiert. Unter den Festgenommenen seien die „interne Organisatorin dieser Aktivitäten“ sowie zwei Rekruteure, hieß es. 

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