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Dieses von der U.S. Navy zur Verfügung gestellte Bild zeigt Matrosen der Explosive Ordnance Disposal Group 2 bei der Bergung eines Höhenüberwachungsballons vor der Küste von Myrtle Beach.

© ---/U.S. Navy via AP/dpa

Update

Abgeschossenes Flugobjekt aus China: US-Marine birgt Antennenteile des mutmaßlichen Spionageballons

Zuletzt waren vier Flugobjekte über Nordamerika abgeschossen worden. Die US-Regierung geht von einer langwierigen Aufklärung der Vorfälle aus.

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Die US-Marine hat erste Teile des mutmaßlichen chinesischen Überwachungsballons vom Meeresgrund an die Oberfläche gebracht. Es handle sich dabei um eine etwa zehn Meter hohe Antennenvorrichtung, berichtete der Sender CBS am Montagabend (Ortszeit). Der Ballon war am 4. Februar vor der Küste des Bundesstaates South Carolina über dem Atlantik abgeschossen worden.

Er war Ende Januar in den US-Luftraum eingedrungen und überquerte dann große Teile der USA von Nordwesten nach Südosten. Auf seinem Weg habe er mehrere sensible Militäreinrichtungen überflogen. Das Luftschiff sei Teil einer ganzen Flotte von Spionageballons gewesen, mit der China mehr als 40 Länder auf fünf Kontinenten ausgespäht habe, warf die US-Regierung China vor.

Der abgeschossene Ballon habe über „mehrere Antennen“ verfügt und sei vermutlich in der Lage gewesen, „Kommunikation zu sammeln und zu lokalisieren“, hieß es aus dem US-Außenministerium. Peking streitet das ab. Es habe sich um einen zivilen Forschungsballon gehandelt, der vom Kurs abgekommen sei, erklärte die chinesische Regierung.

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US-Regierung geht von langwierigen Untersuchungen aus

Nach dem Abschuss mehrerer rätselhafter Flugobjekte durch das Militär hat die US-Regierung die Öffentlichkeit auf eine längere Wartezeit eingestimmt, bis die Hintergründe aufgeklärt sein könnten. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagte am Montag im Weißen Haus in Washington, die Regierung arbeite daran herauszufinden, was genau diese Flugobjekte gewesen seien und zum Ziel gehabt hätten.

Dazu gehörten intensive Bemühungen, ihre Trümmer von den entlegenen Abschussorten zu bergen. „Das kann lange dauern, je nach Seegang und Wetterbedingungen.“ Auch die Sicherheit von Tauchern sei zu schützen.

Das US-Militär hatte innerhalb weniger Tage zunächst einen mutmaßlichen chinesischen Spionageballon abgeschossen und danach drei weitere, nicht näher identifizierte Flugobjekte.

Zu den drei zuletzt zerstörten Flugkörpern gibt es bislang kaum belastbare Informationen. Das gab Raum für Mutmaßungen aller Art. In sozialen Medien wurde schon über eine mögliche Invasion von Außerirdischen spekuliert.

Weißes Haus hat keine Hinweise auf Aliens

Angesichts zunehmender Spekulationen rund um die abgeschossenen Flugobjekte hatte sich das Weiße Haus zu einer Klarstellung bemüßigt gefühlt – und einen möglichen Zusammenhang mit Außerirdischen ausgeschlossen. „Es gibt keinen Hinweis auf Aliens oder außerirdische Aktivitäten bei diesen jüngsten Abschussaktionen“, sagte Sprecherin Karine Jean-Pierre am Montag in Washington.

„Ich wollte sicherstellen, dass das amerikanische Volk das weiß.“ Es habe viele Fragen dazu gegeben. „Und es war uns wichtig, das von hier aus zu sagen“, sagte Jean-Pierce. Ihre Stellungnahme sorgte im Pressezentrum des Weißen Hauses für einiges Gelächter.

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Ein hochrangiger US-General hatte zuletzt mit einer Äußerung nicht eben zur Eindämmung der Spekulationen beigetragen: Auf die Frage einer Reporterin, ob das Verteidigungsministerium ausschließen könne, dass Außerirdische hinter den ominösen Flugkörpern steckten, sagte der Befehlshaber des Nördlichen US-Kommandos, Glen VanHerck: „Ich überlasse es den Geheimdiensten und der Spionageabwehr, das herauszufinden. Ich habe zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts ausgeschlossen.“

Der General, der auch das Nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad führt, das die jüngsten Flugobjekte aufspürte und ausschaltete, hatte betont, seine Aufgabe sei es, das Land zu verteidigen.

Glen VanHerck, Befehlshaber des Nördlichen US-Kommandos, sorgte mit seiner Aussage für Spekulationen.

© Getty Images via AFP / Drew Angerer/Getty Images via AFP

Auf die Frage, ob noch weitere Abschüsse zu erwarten seien, hatte er gesagt: „Alles, was sich Nordamerika nähert, werde ich, wenn es unbekannt ist, identifizieren – und einschätzen, ob es eine Bedrohung darstellt. Wenn es eine Bedrohung ist, schieße ich es ab.“

Mehrere unbekannte Flugobjekte werden über den USA und Kanada vom Himmel geholt

US-Kampfjets hatten bereits am Freitag und Samstag zwei nicht näher identifizierte Flugobjekte vom Himmel geholt: eines vor der Küste des US-Bundesstaats Alaska, das andere über dem Norden Kanadas. Bislang ist unklar, um was für Objekte genau es sich handelte, woher sie kamen und welches Ziel sie verfolgten.

Die Bergung von Trümmerteilen soll Aufschluss über die Hintergründe geben. Der jüngste Vorfall ereignete sich am Sonntag über dem Huronsee im Bundesstaat Michigan.

Eine Woche zuvor hatte die US-Luftwaffe vor der Küste des Bundesstaates South Carolina einen mutmaßlich für Spionagezwecke eingesetzten chinesischen Ballon vom Himmel geholt. Es war zunächst offen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Vorfällen geben könnte.

Suche nach Wrackteilen schwierig

Kirby verwies am Montag darauf, dass Überreste des chinesischen Ballons vor der Küste des Bundesstaats South Carolina aus dem Atlantik gezogen wurden. In den anderen Fällen gestalte sich die Suche schwieriger. „Es ist wichtig, daran zu erinnern, dass sich die Objekte in Alaska und Kanada in ziemlich abgelegenem Gelände befinden.“

Man habe es zu tun mit „Eis und Wildnis und all dem, was es schwierig macht, sie bei Winterwetter zu finden“. Das Objekt, das am Sonntag über dem Huronsee im Norden der USA abgeschossen wurde, liege in sehr tiefem Wasser.

Das Militär beobachte den Luftraum weiter genau, betonte Kirby. Momentan sei man aber keinem anderen verdächtigen Flugkörper auf der Spur. Die Regierung wisse bislang nicht genau, ob die drei bislang nicht identifizierten Flugobjekte auch zur Überwachung genutzt worden seien, „aber wir können es nicht ausschließen“. Aus diesem Grund und wegen ihrer Flughöhe, die eine Gefahr für den zivilen Luftverkehr hätte bedeuten können, seien sie abgeschossen worden. (Tsp mit dpa)

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