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Andrei Melnitschenko im Juni 2019 in Sankt Petersburg

© Sergei Karpukhin/TASS Host Photo Agency/Imago

24,4 Milliarden US-Dollar: Warum Russland den reichsten Mann des Landes anklagt

Gegen Andrei Melnitschenko wurde ein Gerichtsverfahren eröffnet, berichtet die „Financial Times“. Sie sieht darin einen Versuch des Kreml, einen Oligarchen auf Linie zu bringen.

Andrei Igorewitsch Melnitschenko verfügt – Stand Sonntag – über ein Vermögen von 24,4 Milliarden US-Dollar, womit er laut „Forbes“ der reichste Mensch aus Russland ist und sich weltweit auf Platz 63 der wohlhabendsten Personen befindet.

Sein enormes Vermögen hat Melnitschenko demnach im Privatbankengeschäft sowie mit der Produktion von Dünger und Kohle verdient.

Seinen Hauptwohnsitz hat Melnitschenko allerdings nicht in Russland, sondern in der Schweiz und er lebt einem Bericht der „Financial Times“ zufolge inzwischen hauptsächlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

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Anlage gegen Melnitschenko 

Seit dem Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 versuche Russland, seine Oligarchen mit dem Prinzip „Zuckerbrot und Peitsche“ zur (finanziellen) Loyalität gegenüber dem Heimatland zu verpflichten – so schreibt es die „Financial Times“ in ihrem aktuellen Artikel über eine Anklage gegen Melnitschenko, den nun offenbar die Peitsche in Form eines Gerichtsverfahrens treffen wird.

Vorwurf: Korruption beim Kauf eines Unternehmens

Die russischen Behörden werfen Melnitschenko demnach vor, dass sein Kauf des Energieunternehmens Sibeco mit Korruption einhergegangen sein soll. Melnitschenko hatte die Firma 2018 von Michail Abysow erworben, der damals Minister in Russland war und 2019 wegen Veruntreuung sowie Aktionärsbetrug verhaftet wurde. Abysow sitzt nach wie vor im Gefängnis.

Melnitschenko, der die russische Invasion der Ukraine als „tragisch“ bezeichnete und als Gegner des Kriegs gilt, muss den Informationen der „Financial Times“ zufolge im September zu seiner ersten Anhörung in dem aktuellen Verfahren erscheinen. „Bloomberg“ nennt als konkretes Datum den 7. September.

Er steht auf der Sanktionsliste der USA und der EU, die nach dem russischen Einmarsch zusammengestellt worden war. Infolge der Sanktionen ließ er seine Frau als Begünstigte des Trusts eintragen, dem Melnitschenkos Unternehmen offiziell gehören. Daraufhin wurde auch sie von den Sanktionen getroffen. (Tsp)

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