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Ukrainische Soldaten fahren auf einem Mannschaftstransportwagen an der Frontlinie.

© picture alliance/dpa/AP/Iryna Rybakova

Tag 545 der Ukraine-Invasion : Wie Einwohner von Robotyne auf ihre Befreiung reagieren

Die Ukraine zerstört offenbar russische Langstreckenbomber. Wagner-Chef Prigoschin meldet sich in einem neuen Video. Der Überblick zur Ukraine-Invasion.

Heute vermeldete die stellvertretende ukrainische Verteidigungsministerin, dass die Truppen des Landes Fortschritte bei der Gegenoffensive im Südosten des Landes machten (eine Analyse zum Stand der Offensive finden Sie in unseren Leseempfehlungen). Ukrainische Soldaten seien in den Ort Robotyne vorgedrungen. Derzeit werde die Evakuierung des Ortes organisiert, die Soldaten kämen aber noch immer unter Beschuss. 

Um diese Fortschritte zu unterstreichen, hat das ukrainische Verteidigungsministerium ein Video auf X, vormals Twitter, veröffentlicht, das Bewohner des Ortes nach der Befreiung zeigen soll (Quelle hier). Der Zeitpunkt der Aufnahme kann nicht verifiziert werden, die Nachrichtenagentur Reuters konnte aber verifizieren, dass es aus der Gegend um Robotyne stammt.

Zu sehen ist in dem Video unter anderem eine ältere Frau, die einen Soldaten zum Dank auf die Wange küsst. Eine andere Frau wäscht sich mit dem Wasser, das die Truppen offensichtlich mitgebracht haben, erst einmal den Staub aus dem Gesicht. Ein Mann bedankt sich ebenfalls, sagt: „Wir sind sehr froh, euch zu sehen.“

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Dann reichen die Soldaten den Menschen ein Handy, damit sie ihre Familien, die offenbar nicht in Robotyne lebten, anrufen können. Die Tochter einer Frau weint am Telefon, als ihre Mutter sich meldet und von der Befreiung des Ortes berichtet.

„Es war psychologisch sehr schwierig“, beschreibt die Frau später die Situation der Besatzung. Es habe kein Wasser und kein Licht gegeben und schließlich auch kein Brot mehr. „Wir haben ein bisschen Gemüse im Garten angepflanzt, wir gruben ein paar Kartoffeln aus, das ist es, was wir gegessen haben.“

Den Moment der Befreiung durch die ukrainischen Truppen beschreibt sie so: „Wir hatten Hoffnung, dass unsere Leute kommen und alles gut werden würde. Wir haben aber so lange gewartet, dass der heutige Tag völlig unerwartet kam und wir nicht einmal glauben konnten, dass es unsere Soldaten waren.“

Die wichtigsten Nachrichten des Tages:

  • Bei einem Angriff auf einen russischen Militärflugplatz ist nach britischer Einschätzung ein russischer Langstreckenbomber zerstört worden. Es habe sich um eine Maschine vom Typ Tupolew Tu-22M3 gehandelt, die ungenaue Marschflugkörper vom Typ Ch-22 Burja auf ukrainische Ziele abfeuern würde, hieß es. Mehr dazu hier.
  • Mit Blick auf die Regionalwahlen in Russland hat Kreml-Kritiker Alexej Nawalny seine Unterstützer zur Wahl von Kandidaten aufgerufen, die nicht der Regierungspartei angehören. „Wählt einen Kandidaten, der nicht Mitglied von ‚Geeintes Russland‘ ist, da gibt es viele gute“, schrieb er auf seiner Website. Mehr hier.
  • Russische Jugendliche sollen ab dem neuen Schuljahr die Steuerung von Drohnen lernen. Wie aus einem am Montag vom Bildungsministerium veröffentlichten Lehrplan hervorgeht, sollen die Schüler lernen, wie Drohnen militärisch eingesetzt werden und die Steuerung auch selbst praktisch üben. Mehr dazu lesen Sie hier.
  • Rund zwei Monate nach seinem gescheiterten Kurzzeit-Aufstand in Russland ist im Internet ein neues Video des Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin aufgetaucht. Der rund 40 Sekunden lange Clip sei in einem afrikanischen Land aufgenommen worden, teilte der Telegram-Kanal „Grey Zone“ mit. Mehr dazu hier.
  • Tech-Milliardär Elon Musk hat laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr das US-Verteidigungsministerium über ein persönliches Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin informiert. Das berichtet das US-Magazin „New Yorker“. Mehr dazu erfahren Sie hier.
  • Deutschland und Estland halten die mittlerweile regelmäßigen mutmaßlich ukrainischen Drohnenangriffe auf Moskau für legitim. Russland habe die Ukraine angegriffen, und die Ukraine verteidige sich „im Rahmen des internationalen Rechts“, sagte Bundesaußenministern Annalena Baerbock in Berlin vor Journalisten. Mehr hier.
  • Russische Grenzsoldaten haben nach Behördenangaben das Eindringen einer Gruppe Bewaffneter aus der Ukraine in das Gebiet Brjansk verhindert. Die Attacke sei zurückgeschlagen worden, schrieb Gebietsgouverneur Alexander Bogomas auf Telegram. Mehr dazu in unserem Newsblog.
  • Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums erneut ein ukrainisches Boot im Schwarzen Meer zerstört. Es habes sich um ein Willard Sea Force-Schnellboot aus US-amerikanischer Produktion mit einer ukrainischen Landetruppe an Bord gehandelt.
  • Russland will die Produktion von Flugdrohnen sowohl für das Militär als auch für den zivilen Bereich ausbauen. Von etwa 30.000 benötigten Drohnen für die zivile Nutzung stelle das Land derzeit etwa 6000 Stück selber her, sagte Vizeindustrieminister Wassili Schpak in einem Interview der staatlichen Agentur Tass.
  • Inmitten des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist ein wichtiger iranischer General nach Moskau gereist. Der Kommandeur der iranischen Bodentruppen habe mit seinem russischen Kollegen Oleg Saljukow über die militärische Zusammenarbeit der beiden Länder gesprochen, hieß es aus Moskau.
  • Die russische Luftabwehr hat am Morgen nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vier ukrainische Drohnen abgewehrt. Zwei Drohnen seien über der Region Moskau zerstört worden, zwei weitere seien über der Grenzregion Brjansk im Südwesten des Landes abgestürzt, teilte das Ministerium mit. 
  • Die Stadt Saporischschja ist Medienberichten zufolge in der Nacht mit Shahed-Drohnen angegriffen worden. In der Region seien Explosionen zu hören gewesen. Zuvor hatte die ukrainische Luftwaffe mitgeteilt, dass eine Gruppe der Angriffsdrohnen in der Nähe der Stadt gesichtet worden sei.

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