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Boris Pistorius in Pristina

© AFP/ARMEND NIMANI

Zunehmende Spannungen auf dem Balkan: Verlegung deutscher Soldaten in das Kosovo im Zeitplan

Verteidigungsminister Boris Pistorius mahnt bei einem Besuch im Kosovo Dialog und Mäßigung an, sichert der Regierung aber auch weitere Unterstützung zu.

Deutschland liegt mit Plänen für die Entsendung zusätzlicher Soldaten in das Kosovo im Zeitplan. „Die Ausbildung ist in vollem Gang, sodass wir planmäßig einsatzfähig sein werden“, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Montag in Pristina bei einem Treffen mit Präsidentin Vjosa Osmani. Er rief Serben und Albaner nach den jüngsten Spannungen auf, den Fortschritt auf dem Weg in die Europäische Union in Verhandlungen zu suchen.

„Das Gebot der Stunde ist Dialog und Deeskalation. Der Bundeskanzler hat sehr deutlich unterstrichen, dass die Zukunft des Westbalkan in der Europäischen Union liegt. Und das muss der Weg sein“, sagte Pistorius. „Niemand kann und darf in dieser Situation ein Interesse haben an einer Verschärfung der Lage.“

150
zusätzliche Soldaten sollen ab April im Kosovo eingesetzt werden.

Auch vor dem Hintergrund einer verschlechterten Sicherheitslage im Kosovo wird die Bundeswehr ihr Engagement in der KFOR verstärken. Bei KFOR und beim Nato-Beraterteam (Nalt) sind derzeit etwa 90 Männer und Frauen der Bundeswehr im Einsatz. Von April an soll eine Kompanie der Bundeswehr mit mehr als 150 zusätzlichen Soldaten im Kosovo eingesetzt werden.

Osmani forderte am Montag, einen verstärkten Schutz der Grenze zu Serbien, über die Waffenschmuggel in den Norden des Kosovo laufe. Es müsse auch ein klares Signal an die serbische Regierung geben, dass Gewaltakte nicht toleriert würden. Pistorius versicherte ihr, die Stabilität der Region und gerade auch im Kosovo sei „von großer Bedeutung“.

Pistorius sagte: „Wer wüsste das nicht aus der Geschichte Europas der letzten 120 bis 150 Jahre. Die Stabilität, die Instabilität auf dem Balkan, je nachdem, hatte immer großen Einfluss auf Sicherheit und Stabilität in Europa insgesamt.“ (dpa)

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