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Mit Mega-Staudämmen – wie hier in Südafrika – wird Energie erzeugt.

© YouTube/World Is Dangerous

Kolumbianische Wasserwirtschaft: HU-Geographen erforschen Mega-Staudämme

Staudämme erzeugen grüne Energie, doch können auch der lokalen Umwelt und Anwohnern schaden. Geographen der Humboldt-Uni untersuchen diese Problemlage am Beispiel Kolumbien.

Das an Gebirgen reiche Kolumbien ist ein Land der Wasserkraft: Mit enormen Staudämmen in den Anden wird hier Energie erzeugt. Wie diese wirtschaftlich genutzt wird und welche Auswirkungen das auf die Umwelt und die Bevölkerung hat, untersucht ein Geographie-Team von der Humboldt-Universität im Austausch mit Kolleg:innen an Universitäten in Kolumbien sowie im Nachbarland Brasilien.

Tobias Krüger und Rossella Alba leiten das Projekt mit dem Titel „Wassersicherheit – für wen?“ gemeinsam an einem HU-Institut, das sich mit der Transformation von sogenannten Mensch-Umwelt-Systemen befasst. Im Fall der Mega-Staudämme, die in Kolumbien zur Stromerzeugung gebaut werden, entstünden Veränderungen etwa „durch die Umsiedlung ganzer Gemeinden, durch den Verlust von Ackerland entlang der Flussläufe“, so Krüger. Auch die Fischerei werde durch die Wasserwirtschaft beeinflusst, wodurch den Anwohnern oft ihre Lebensgrundlage abhanden komme.

Ein Vorteil sei zwar, dass Kolumbien durch die Staudammprojekte mehr Energie erzeuge, als das Land selbst verbrauche, wodurch es sich den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen annähern könne. Dennoch müsse man die Umweltauswirkungen in Gänze, also auch mit ihren lokalen Effekten, betrachten – die Forschenden bezeichnen dies als die „hydro-soziale Realität vor Ort“.

Mehr als die Hälfte der Projektmittel fließt der HU zufolge an die Kooperationspartner in Kolumbien und Brasilien. Aktuell beschäftigt sich das Team unter anderem mit einem Staudamm in El Quimbo, gegen dessen Errichtung es bereits starke Proteste gab. Als nächstes planen die Forschenden Interviews mit der Bevölkerung vor Ort.

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