zum Hauptinhalt
Die Moderatorin Caren Miosga.

© obs/tagesthemen

Update

ARD entwickelt Konzept: Caren Miosga als Nachfolgerin von Anne Will im Gespräch

Anne Will hört zum Jahresende mit ihrem Polit-Talk im Ersten auf. Jetzt kommt ein bekannter Name für die Nachfolge ins Spiel.

Die „Tagesthemen“-Moderatorin Caren Miosga (54) ist als Nachfolgerin von Polittalkerin Anne Will im Gespräch. Der federführende Norddeutsche Rundfunk (NDR) teilte am Dienstagabend auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit: „Die ARD entwickelt aktuell gemeinsam ein abgestimmtes Talkkonzept. Der Norddeutsche Rundfunk führt mit Caren Miosga Gespräche über die Nachfolge von Anne Will für eine politische Gesprächssendung am Sonntagabend im Ersten.“

Nähere Einzelheiten nannte der NDR nicht. „Zu laufenden Verhandlungen wird sich der Sender nicht äußern. Sobald es verbindliche Vereinbarungen gibt, wird der NDR darüber informieren“, hieß es.

Der Politiktalk sonntagabends im Ersten ist einer der prominentesten Sendeplätze im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Bis Jahresende noch wird Anne Will (57) durch die gleichnamige Sendung führen. Im Januar war bekannt geworden, dass sie danach aufhören will. Der Vertrag läuft aus, und die Moderatorin will sich dann anderen Projekten zuwenden. Die Sendung wird sie dann rund 16 Jahre lang für das Erste moderiert haben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Sollte Miosga die neue Polittalkerin werden, würde sie Will ein weiteres Mal beerben. Miosga löste Anne Will 2007 bereits bei den ARD-„Tagesthemen“ ab. Miosga ist inzwischen die am längsten amtierende „Tagesthemen“-Moderatorin.

Folgt Caren Miosga auf Anne Will, dann folgt diese Besetzung einer ARD-Tradition: Wer sich in der Moderation der „Tagesthemen“ bewährt hat, der besitzt beste Chancen auf die Moderation der zuschauerstärksten Talksendung im ersten Programm. Was mit Sabine Christiansen 1998 am Sonntagabend nach dem „Tatort“ um 21 Uhr 45 begann, wurde mit Anne Will fortgesetzt. Sie wurde von Günther Jauch auf den Mittwoch verdrängt, aber als Jauch die Lust verlor, kehrte sie mit „Anne Will“ auf den Sonntag zurück.

Neue Ufer braucht die Frau

Es ist mehr als ein Zufall, dass Will nach 16 Jahren ihre Talksendung aufgibt, auch Miosga strebt nach 16 Jahren „Tagesthemen“ zu neuen Ufern. Der verantwortliche NDR setzt hier auf eine bewährte Tradition, die ARD wird da keinen Einspruch erheben: Die Moderatorinnen der „Tagesthemen“ haben sich als Moderatorinnen des Sonntagstalks bewährt.

Auch für die 54-jährige Miosga wird ihre neue Aufgabe als moderierende Gastgeberin eine Herausforderung sein. Ein Talk bewegt sich in einem weniger festgezimmerten Gerüst als ein Nachrichtenmagazin. Der Erfolg einer Gesprächssendung hängt unmittelbar vom Erfolg des Gastgebers oder der Gastgeberin ab.

Caren Miosga hat sich zweifellos als „Anchor-Woman“ bewährt, sowohl in der Präsentation der „Tagesthemen“ als auch beim Führen der Interviews. Für die Politik ist sie alles andere als eine Unbekannte. Wer würde die Fernsehjournalistin aus Peine nicht als kompetent und sympathisch bezeichnen? Aber sie wird eine weitere Seite an sich entdecken müssen: Härte, Durchsetzungskraft, der Wille zum Unterbrechen und Dazwischengehen, sie muss zeigen, wer im Talkring das Sagen haben will und hat.

Eigene Produktionsfirma?

Interessant wird zu erfahren sein, ob Caren Miosga wie ihre Vorgängerinnen und Günther Jauch mit eigener Produktionsfirma „Caren Miosga“ veranstalten wird. Der Schauplatz wird gesetzt sein: Berlin, Hauptstadt und Regierungssitz. Studio Adlershof bietet sich an, dort wird „Anne Will“ produziert.

Jessy Wellmer gilt als Favoritin für die Nachfolge von Caren Miosga bei den „Tagesthemen“.
Jessy Wellmer gilt als Favoritin für die Nachfolge von Caren Miosga bei den „Tagesthemen“.

© dpa/Christian Charisius

Mit dem erwartbaren Wechsel von Caren Miosga von den „Tagesthemen“ zur Talkshow bringt eine weitere Personalie herauf: Wer folgt ihr bei den „Tagesthemen“? Genannt wurde Jessy Wellmer, dem großen Publikum vor allem als Sportmoderatorin bekannt, zuletzt moderierte die RBB-Journalistin während der Fußball-WM in Katar im ARD-Studio.

Jessy Wellmer, geboren 1979 in Güstrow, hat beim „ZDF-Morgenmagazin“ begonnen, ehe sie zum Rundfunk Berlin-Brandenburg wechselte. Dort moderierte sie „rbb aktuell“, die Talkshow „Hier spricht Berlin“, schließlich Sport, aber nicht nur Fußball. Jessy Wellmer hat sich nicht unbedingt als Informationsmoderatorin präsentiert, wohl aber als standfeste Fernsehjournalistin. Und, nicht zu vergessen: Auch Anne Will hat sich zunächst über den Sport profiliert, damals beim Sender Freies Berlin, später bei der ARD-„Sportschau“. Von dort wechselte sie zu den „Tagesthemen“. Auch hier, im Fall von Jessy Wellmer, zeigt sich: Die ARD setzt in ihrem ersten Programm auf Erfahrung und Tradition, ja Thronfolge aus den eigenen Reihen..

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false