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Osterrätsel 2023 Illustration von Katharina Metschl

© Osterrätsel 2023 Illustration von Katharina Metschl

Auflösung Osterrätsel 2023: Diese Personen mit mehreren Karrieren wurden gesucht

Manche Menschen haben verschiedene Talente. Doch die wenigsten machen etwas daraus. Die zehn Gesuchten brillierten mit ihrem Können auf ganz unterschiedliche Weise.

1 Hedy Lamarr (1914–2000)

1. Hedy Lamarr
1. Hedy Lamarr

© imago images/AGB Photo

Die Wienerin wurde als Hedwig Kiesler in eine jüdische Familie hineingeboren. Den Künstlernamen Hedy Lamarr gab ihr der Filmproduzent Louis B. Mayer, der sie für MGM als „schönste Frau der Welt“ anpries. Da hatte sie schon im Skandalfilm „Ekstase“ von 1933 mit einer Nacktszene für Aufsehen gesorgt. Ihre Leidenschaft aber galt der Wissenschaft. Lamarrs Patent zur Funksteuerung von Torpedos kam im 2. Weltkrieg zwar nicht mehr zur Anwendung. Doch das in ihm entwickelte Frequenzsprungverfahren bildet heute die Grundlage moderner Kommunikationstechnologien, wie etwa Bluetooth.

2 Paul Newman (1925–2008)

2. Paul Newman
2. Paul Newman

© IMAGO/Gemini Collection

Der Amerikaner war als Schauspieler zehn Mal für den Oscar nominiert, den er zwei Mal gewann. In seiner ersten Filmrolle musste er als antiker Sklave 1954 eine Tunika tragen, was ihm peinlich war. Den Golden Globe als bester Nachwuchsdarsteller bekam er trotzdem. Als Rennfahrer gewann er in den USA mehrere Meisterschaften. Der leidenschaftliche Hobbykoch kreierte eine Salatsauce. Unter dem Namen „Newman’s Own“ wurde sie Grundstock für ein Riesenunternehmen, das Wohlfahrtseinrichtungen mit Millionensummen unterstützt.

3 Joe Frazier (1944–2011)

3. Joe Frazier
3. Joe Frazier

© IMAGO/ZUMA Wire

Nur zehn Wochen nach seinem Sieg über Muhammad Ali, den vergötterten Heroen, begab sich der Boxer Joe Frazier auf Gesangstournee nach Europa. In Dortmund und Essen fielen Konzerte wegen mangelnder Nachfrage aus, in Berlin kam sein Auftritt zustande. Der Sportpalast war allerdings dünn besetzt. Im Tagesspiegel hieß es im Mai 1971: „Er sang schon, bevor er Clay besiegt hatte“, indes: „seine Platten schimmelten dahin“. Die Performance missfiel der Kritikerin. „Er springt die Töne mutig an, sportlich eben – sie landen eher flach.“

4 Gina Lollobrigida (1927–2023)

4. Gina Lollobrigida
4. Gina Lollobrigida

© imago/United Archives

Die schöne Italienerin wurde früh für den Film entdeckt. Sie wirkte in mehr als 70 Film- und Fernsehproduktionen mit. Nachdem sie die 40 überschritten hatte, widmete sie sich der Fotografie und porträtierte Persönlichkeiten aus aller Welt, darunter Fidel Castro. 1986 war sie Jurypräsidentin der Berlinale und provozierte dort mit negativen Äußerungen über den Gewinnerfilm „Stammheim“. Mit 63 Jahren wandte sie sich, mäßig erfolgreich, der Bildhauerei zu. Ein Jahr vor ihrem Tod trat die Nimmermüde noch für ein linkes Bündnis bei den Parlamentswahlen in Italien an. 

5 Bernard Tapie (1943–2021)

5. Bernard Tapie
5. Bernard Tapie

© imago/PanoramiC/Stephanie Gouiran

Bernard Tapie war Eigentümer des Fußballclubs Olympique Marseille und des Sportartikelherstellers Adidas. Seine Rolle als Chef bei Olympique Marseille diente dem Unternehmer, dessen Geschäftsmodell im Kauf und der Sanierung insolventer Unternehmen bestand, als Entrée in die Politik. Der sozialistische Präsident François Mitterrand machte ihn 1992 zum Minister für Stadtentwicklung. Bei einer Parlamentswahl hatte Tapie einige Jahre zuvor der bürgerlichen Partei UDF einen Wahlkreis im Département Bouches-du-Rhône abgeluchst.

6 Katharina von Bora (1499–1552)

6. Katharina von Bora
6. Katharina von Bora

© imago/William Perry

Ihre Eltern, dem sächsischen Landadel angehörend, schickten ihre Tochter früh zur Erziehung in ein Augustinerkloster. Wenige Jahre später kam sie zu den Zisterzienserinnen in Nimbscha bei Grimma, wo sie auch ihr Gelübde als Nonne ablegte. Mit 24 Jahren floh sie von dort nach Wittenberg. Zwei Jahre später heiratete sie Luther und führte dort nicht nur den Haushalt, sondern einen wachsenden landwirtschaftlichen Betrieb. Bei den im Haus stattfindenden studentischen Debattierrunden war sie oft zugegen und diskutierte schlagfertig mit. Luther drückte seinen Respekt auch mit dem Spitznamen aus, den er ihr gab: „mein Herr Käthe“. 

7 Alfred Döblin (1878–1957)

7. Alfred Döblin
7. Alfred Döblin

© dpa

Mit seinem Großstadtepos „Berlin Alexanderplatz“ (1929), machte sich der Arzt und Schriftsteller Alfred Döblin unsterblich, sein umfangreiches literarisches Werk aber geriet weitgehend in Vergessenheit. Einen Tag nach dem Reichstagsbrand musste Döblin fliehen. Er überlebte das Exil in Frankreich und in den USA. Seine Rückkehr nach Deutschland verlief unglücklich wie für viele Emigranten. Döblin verzweifelte an der Unbelehrbarkeit vieler Deutscher, in den Vogesen ließ er sich neben seinem Sohn begraben.

8 Václav Havel (1936–2011)

8. Václav Havel
8. Václav Havel

© imago

Ein Zitat von Václav Havel ist zum geflügelten Satz geworden, auch Robert Habeck hat es zu seinem Leitspruch gemacht: „Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“ Dramatiker, Dissident, fünf Jahre im Gefängnis, nach 1989 rehabilitiert. 1993 bis 2003 war er Staatspräsident der Tschechischen Republik. Havels „Betrachtungen aus dem Gefängnis“ sind philosophische Anschauungen über das Leben. Seine Asche wurde auf dem Vinohrady-Friedhof in Prag beigesetzt.

9 Charlotte Dod (1871–1960)

9. Charlotte Dod
9. Charlotte Dod

© Wikipedia

Die Engländerin stammte aus einem sehr reichen Elternhaus und musste nie selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen. Sie liebte den Tennissport und gewann mit 15 Jahren als bisher jüngste Spielerin das Turnier in Wimbledon. Zwar trug sie dabei den damals für Damen vorgeschriebenen knöchellangen Rock, doch stürmte sie schon vor ans Netz und vollierte, was damals als „unschicklich“ galt. Später gewann sie Golfturniere, brillierte beim Eiskunstlauf und bestieg 4000er Berge. 1908 gewann sie bei Olympia in London die Silbermedaille im Bogenschießen – der grandiose Schlusspunkt ihrer vielseitigen Sportkarriere.

10 Kaiser Nero (37–68 n.Chr.)

10. Kaiser Nero
10. Kaiser Nero

© IMAGO/Gemini Collection

Nero Claudius Caesar Augustus Germanicus war von 54 bis 68 Kaiser des Römischen Reiches. Nero ließ die antiken Olympischen Spiele von 65 nach Christus auf das Jahr 67 verlegen, um selbst antreten zu können. Er siegte in sechs Disziplinen. Drei davon waren Wagenrennen, bei denen er unglücklich stürzte, aber trotzdem gewann. Er nahm auch teil an drei musischen Wettbewerben, von denen zwei extra für ihn eingeführt wurden. Seinen vermeintlichen Triumph überlebte er nur ein Jahr. Vom römischen Senat zum Volksfeind erklärt, nahm er sich schließlich das Leben.

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