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Eine Seiten aus der Graphic Novel „Ducks“ von Kate Beaton.

© Reprodukt/Zwerchfell

Die besten Comics des Quartals : Erdöl-Drama „Ducks“ führt Kritiker-Bestenliste an

30 deutschsprachige Journalistinnen und Journalisten haben wieder die für sie besten Comics der Saison gewählt. Hier gibt es das Ergebnis.

Die deutsche Ausgabe von Kate Beatons autobiografischer Graphic Novel „Ducks“ ist für eine Kritikerjury der beste Comic des vergangenen Quartals. Das ist das Ergebnis einer Abstimmung unter 30 deutschsprachigen Journalistinnen und Journalisten, die alle drei Monate die aus ihrer Sicht besten neuen Comic-Veröffentlichungen bewerten.

In „Ducks“ erzählt die Kanadierin Beaton von den zwei Jahren, in denen sie nach dem Studium auf den Erdölfeldern im abgelegenen Nordwesten der Provinz Alberta gearbeitet hat – als eine der wenigen Frauen in einer rauen, von Männern und dem Raubbau an der Natur dominierten Umgebung.

Das Buch wird seit ihrem Erscheinen im vergangenen Jahr auch in Nordamerika gefeiert. Auf dem ersten Platz der deutschsprachigen Bestenliste landete es jetzt mit großem Abstand vor dem zweitplatzierten Titel.

Eine Seite aus „Ducks“ von Kate Beaton.
Eine Seite aus „Ducks“ von Kate Beaton.

© Reprodukt/Zwerchfell

Veröffentlicht wurde „Ducks“ hierzulande von den Verlagen Reprodukt und Zwerchfell – letzterer hat kürzlich angekündigt, dass dies das letzte größere Buchprojekt seiner Verlagsgeschichte sein wird.

Der Tagesspiegel präsentiert die Comic-Bestenliste in Kooperation mit der Fachzeitschrift „buchreport“, der Website Comic.de und dem Radiosender rbbKultur.

Zeitreise ins Berlin der 90er Jahre

Auf Platz 2 kam der Italiener Manuele Fior mit seiner in Berlin spielenden Comic-Erzählung „Hypericum“. In dem Buch verknüpft der Autor, der vor 20 Jahren eine Zeitlang in Berlin gelebt hat, die Entdeckung der Grabkammer des Tutanchamun mit dem Alltag im Berlin der 90er Jahre.

 Eine Seite aus „Hypericum“.
Eine Seite aus „Hypericum“.

© avant

Auf Platz 3 kam der maritime Psychothriller „1629, oder die erschreckende Geschichte der Schiffbrüchigen der Jakarta“, dessen erster Band kürzlich auf Deutsch beim Splitter-Verlag erschienen ist. Darin erzählen die Franzosen Xavier Dorison (Szenario) und Thimothée Montaigne (Zeichnungen) eine dramatische Geschichte, die auf einem realen Ereignis basiert.

Die nächsten beiden Plätze belegen ebenfalls bei Splitter erschienene Comics: Die deutsche Eigenproduktion „Ein verdammter Handschlag“ von Matze Roß (Szenario) und Jan Bintakies (Zeichnungen) kam auf Platz 4. Das Debüt des in Köln und Hannover lebenden Duos spielt in Köln und erzählt mit drastischem Humor und viel Action von einem folgenreichen Pakt mit dem Teufel.

Auf Platz 5: „Das große Los“ des Belgiers Joris Mertens. In kolorierten Kohlezeichnungen erzählt er darin von einem Wäscherei-Fahrer dessen eintöniges Leben eine unerwartete Wendung nimmt, als er in einer Villa auf ein Dutzend Leichen und eine Tasche voller Geld stößt.

Auf Platz 6 kam das neue Album der frankobelgischen Klassiker-Reihe „Spirou und Fantasio“, das von vielen Fans mit Spannung erwartet worden war: „Der Tod von Spirou“ des Trios Olivier Schwartz, Sophie Guerrive und Benjamin Abitan. Der Hotelpage und sein Reporter-Freund ergründen darin das Geheimnis einer Unterwasserstadt.

Eine ungewöhnliche Geschichte mit einem populären Marvel-Antihelden Hulk schaffte es auf Platz 7: „Hulk: Monsterwahnsinn“. Darin erzählt US-Zeichner Jim Rugg die Geschichte der Figur von ihren Anfängen bis in die Gegenwart noch einmal neu, indem er die visuelle Tradition der Superhelden-Comics mit Elementen aus Pop-Art und  Underground-Comics verbindet.

Der aktuelle dritte Band der Science-Fiction-Fantasy-Mangaserie „Dai Dark“ kam diesmal auf Platz 8. Darin erzählt Mangaka Q-Hayashida von einem  Teenager, der durch das Universum reist, um sich von einem verhängnisvollen Fluch zu befreien.

Auf Platz 9: Alison Bechdels neues Buch „Das Geheimnis meiner Superkraft“. Darin erzählt die US-Zeichnerin, die durch die gezeichnete Autobiografie „Fun Home“ weit über die Comicszene hinaus bekannt wurde, von der Leidenschaft für diverse Formen von Fitness und Freizeitsport und verknüpft das mit ihrer Biografie und Beziehungsgeschichte.

Auf Platz 10 landete ein weiterer auf Deutsch bei Splitter erschienener Titel: „Tage des Sandes“. Darin erzählt die in den Niederlanden lebende Zeichnerin Aimée de Jongh basierend auf realen Ereignissen vom harten Leben der Bauernfamilien im Mittleren Westen der USA im Depressionsjahr 1937.

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