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Victoria Lomasko.

© Eleonora Faust, CC BY-SA 4.0

Victoria Lomasko im Exil in Leipzig: Mit dem Stift gegen Putins Diktatur

Kurz nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ging die Moskauer Künstlerin Victoria Lomasko ins Exil. Anfang 2023 erscheint ihr neues Buch auf Deutsch.

Sie hat sich einen Namen als kritische Chronistin des Putin-Regimes gemacht, Anfang 2023 soll das jüngste Werk der russischen Zeichnerin Victoria Lomasko (44) auf Deutsch veröffentlicht werden. Die Arbeit an der Übersetzung ihres Buches „Die letzte sowjetische Künstlerin“ sei so gut wie abgeschlossen, teilte Lomasko auf ihrem Instagram-Kanal mit. Im Februar soll es im Züricher Diaphanes-Verlag erscheinen.

Lomasko hatte drei Wochen nach dem Überfall der russischen Armee auf die Ukraine ihre Heimatstadt Moskau verlassen und war nach Deutschland ins Exil gegangen.

In einem Instagram-Beitrag schrieb sie damals unter anderem: „Für mich ist das, was passiert, nicht nur die Geschichte eines schrecklichen Krieges in der Ukraine und einer entsetzlichen Unterdrückung in Russland: Die riesige Landschaft, die als ‘postsowjetischer Raum’ bekannt ist, verändert sich, und die ganze Welt wird ihr folgen.“ Das Regime Putins, den sie als „Diktator“ bezeichnet, lasse ich nur noch mit einem einzigen Wort beschreiben: „Faschismus“.

In Deutschland hatte Victoria Lomasko unter anderem in Kassel an der Documenta teilgenommen, wo sie im Auftrag des Kurationsteams zahlreiche Veranstaltungen zeichnerisch dokumentiert hat.

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Derzeit lebt sie in Leipzig, schreibt sie auf ihrer Instagram-Seite. Bis vor Kurzem hatte sie im Rahmen eines Jean-Jacques-Rousseau-Stipendiums der Akademie Schloss Solitude in Stuttgart gelebt und gearbeitet.

In ihren Bilderzählungen, die in der Regel Texte und Zeichnungen kombinieren, dokumentiert Lomasko seit Jahren die Schattenseiten des russischen Alltags und war dadurch immer wieder ins Visier der Sicherheitsbehörden geraten. Sie begleitete unter anderem Bürgerrechtsdemonstrationen und Lastwagenfahrer-Proteste, LGBT-Festivals und Gerichtsprozesse gegen Regierungskritiker mit dem Zeichenblock

Das Titelbild des neuen Buches der Zeichnerin, das im Februar 2023 erscheinen soll.
Das Titelbild des neuen Buches der Zeichnerin, das im Februar 2023 erscheinen soll.

© Diaphanes

In ihrem neuen Buch behandelt Lomasko in gezeichneten Reisereportagen die Frage, „was aus dem sowjetischen Erbe geworden ist“, wie es in der Verlagsankündigung heißt. Sie hat dafür neben Russland auch Armenien, Georgien und Kirgistan, die russischen Teilrepubliken Dagestan und Inguschetien sowie Belarus bereist.

Lomasko verbindet in „Die letzte sowjetische Künstlerin“ nach Angaben ihres Verlages „äußere Ereignisse mit persönlichen Empfindungen und Kommentaren und beschreibt die gesellschaftlichen Transformationsprozesse in den ehemaligen Sowjetrepubliken: den Kampf für die Rechte von Frauen und LGBTQ-Personen in zutiefst patriarchalen Gesellschaften, die schmerzhaften Nachwirkungen ethnischer Zwangsumsiedlungen unter Stalin, den finalen Wandel von Putins totalitärem Regime zu einer Diktatur.“

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