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Das Original. Der Bär von Renée Sintenis in einer Vitrine mit Wim Wenders, Stiftungspräsident Hermann Parzinger und Volker Schlöndorff (von links) dahinter.

© Stephanie von Becker/Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin

Ein Film-Department für die Neue Nationalgalerie: Cate Blanchett und Willem Dafoe stehen Pate

Beim Empfang im Mies-van-der-Rohe-Bau stießen die Stars auf die gute Idee schon einmal an. Und Nationalgalerie Direktor Klaus Biesenbach landet einen Coup.

Ein Kommentar von Nicola Kuhn

Für drei G’s ist Klaus Biesenbach vom Museum of Modern Art in New York als Direktor der Neuen Nationalgalerie nach Berlin geholt worden. Für Geld, Glamour und gute Kunst. Gute Kunst ist im Mies van der Rohe-Bau gegenwärtig mit der Ausstellung von Monica Bonvicini zu sehen, wenn sie auch schon länger geplant war. Das Geld besorgt Biesenbach hinter den Kulissen. Den Glamour-Faktor holte er sich nun anlässlich der Berlinale ins Haus.

Zur „Film Reception“ kamen Größen wie Cate Blanchett und Willem Dafoe, die Regisseure Wim Wenders und Volker Schlöndorff, Maria Schrader, Maren Ade und Detlev Buck, Yael Bartana und Sunnyi Melles. Netzwerker Biesenbach hatte seine Verbindungen in die Filmwelt spielen lassen.

Alexander Skarsgård als Redner in der Rolle von Klaus Biesenbach.
Alexander Skarsgård als Redner in der Rolle von Klaus Biesenbach.

© Stephanie von Becker/Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin

Termin und Besetzung waren gut gewählt für den beinahe informellen Empfang in der gläsernen Halle des Mies-van-der-Rohe-Baus rund um die Vitrine mit dem 1932 entstandenen Original des Bären, dessen Repliken während der Berlinale als Goldener und Silberner Bär vergeben werden. Die kleine Statuette der Bildhauerin Renée Sintenis gehört zum Bestand der Neuen Nationalgalerie.

Den Auftakt machte Alexander Skarsgård als Redner in der Rolle des Nationalgalerie-Direktors: „Guten Abend meine Damen und Herren, mein Name ist Klaus Biesenbach…“. Der schwedische Filmstar verriet denn auch den Anlass für das Zusammenkommen. Dem künftigen Museum des 20. Jahrhunderts, das nebenan entsteht, fehlt als Gattung der Film.

Eine eigene Abteilung müsste her, im besten Fall wie das Film-Department des MoMA. Larry Kardish, viele Jahre Senior Curator des Departments und selbst eine Filmlegende, nickte am Rande beifällig dazu, bevor Staatsministerin Claudia Roth am Mikrofon die Notwendigkeit aus ihrer Sicht bestätigen konnte. Die beiden Regisseur:innen Nicolette Krebitz und Tom Tykwer, mit denen Biesenbach in den 1990er Jahren einen Filmclub in den Kunst-Werken organisierte, bestiegen als weitere Initiatoren das Podium.

Applaus für eine gute Idee, darin waren sich die Anwesenden einig, auch wenn es an Institutionen in der Stadt nicht fehlt, die den Film vertreten. Irgendwann stieß endlich auch Cate Blanchett hinzu, die sich vorher in der Ausstellung verloren hatte, und lud für den nächsten Abend auf die Berlinale zur nächsten Vorstellung von „Tár“ ein. Die Verbindung zwischen Film und Nationalgalerie jedenfalls steht. Ob das Department à la MoMA kommt, wird sich zeigen. Das dazugehörige Museum muss erst einmal eröffnet werden.

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