zum Hauptinhalt
Klaus Fußmanns Bild „Raps bei Rottberg“  (2008) hat die Maße 50 mal 55 Zentimeter.

© Galerie Mönch

Ein Meer aus Raps: Die Landschaften von Klaus Fußmann

Den 85. Geburtstag des Malers feiert die Berliner Galerie Mönch mit einer Soloschau

Sehr schwer, sehr großartig und tief: So erklärte Klaus Fußmann dem Regisseur Wilfried Hauke vor einiger Zeit die Ölmalerei. Dass er sein Medium perfekt beherrscht, zeigen zahllose Motive des inzwischen 85-jährigen Malers, der selbst einmal an der Universität der Künste in Berlin studierte und später dort als Professor lehrte.

Fußmann ist Legende, keine Kunstmesse hierzulande kommt ohne seine Bilder aus, Zum 80. Geburtstag hatte Hauke einen Film über den Maler realisiert, der zwischen Berlin und Schleswig-Holstein pendelt – einer Landschaft mit Potenzial für eindrucksvolle Impressionen. Der Regisseur folgte dem Künstler an die Küste, wo Fußmann auf einem winzigen Hocker, mit Farbe und Leinwand ausgestattet, direkt am Meer sitzt.

Ein Wunder, dass ihn das Farbmeer nicht wegspült

Und sieht seine Malerei nicht aus, als hätte sie die Bewegung des Wassers verinnerlicht? Die Farbe schlägt geradezu Wellen, bäumt sich auf und fasziniert mit unruhigen Oberflächen. Selbst wenn Fußmann trockene Felder malt, darunter immer wieder Panoramen mit Raps, der seine Bilder mit leuchtendem Gelb auflädt, wirkt der Auftrag so haptisch, als habe Fußmann alles mit dem Spachtel gemalt: den Raps, die rote Wand und jene Figuren, die als Vertikale dem Motiv eine Balance geben. Ein Wunder, dass es sie im Farbmeer nicht wegspült. Während Mohn und die Narzissen auf seinen Aquarellen immer noch zart verlaufen, scheint bei den Gemälde jede Zurückhaltung vorbei. Immer dicker, immer abstrakter wachsen die Landschaften aus der Fläche heraus. „Beim Malen kann ich mich der Ölfarbe nicht entziehen. Sie ist verzehrend“, meint Klaus Fußmann. Beim Blick auf den „Raps bei Rottberg“ glauben wir das sofort.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false