zum Hauptinhalt
Tarantino im Jahr 2019 bei der Vorstellung von „Once Upon a Time in Hollywood“ in Berlin.

© Tsp/Manfred Thomas

„Drehbuch zu meinem letzten Film beendet“: Tarantino macht mit Karriereende wohl wirklich Ernst

Schon länger ist bekannt, dass der Kult-Regisseur nach seinem zehnten Film Schluss machen möchte. Nun kündigt der 60-Jährige an, dass die Dreharbeiten „wahrscheinlich im Herbst“ starten.

US-Kultregisseur Quentin Tarantino will voraussichtlich im Herbst seinen zehnten Film drehen, der auch der letzte Film seiner Karriere sein soll.

„Ich habe das Drehbuch zu dem, was mein letzter Film sein wird, beendet“, sagte der 60-jährige Regisseur von Kult-Filmen wie „Kill Bill“ oder „Pulp Fiction“ am Mittwoch in Paris. „Ich glaube, wir werden wahrscheinlich im Herbst drehen“, fügte er hinzu.

Der neue Film, der „Der Filmkritiker“ heißen soll, wird im Jahr 1977 angesiedelt sein. Tarantino wies aber Gerüchte zurück, dass es in dem Film um die New Yorker Filmkritikerin Pauline Kael gehe. Er betonte, es gehe nicht um einen speziellen Filmkritiker.

Tarantino hat schon mehrfach gesagt, dass er sich nach zehn Filmen zur Ruhe setzen wolle - wobei die beiden Teile von „Kill Bill“ als ein Film gezählt werden.

„Ich mache das alles schon seit 30 Jahren“, bestätigte der Regisseur seine Pläne kürzlich in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN. Er wolle nicht zu einem alten Mann werden, der den Bezug zur Gegenwart verloren habe. „Es ist an der Zeit, die Show zu beenden.

Oscar-prämierte Werke

Erst am vergangenen Montag wurde Tarantino 60 Jahre alt. Aufgrund seiner Vielseitigkeit erlangte er schnell den Ruf als Kultfigur in Hollywood. Als Autorenfilmer führt er Regie, schreibt das Drehbuch, ist selbst häufig Produzent und mischt als Schauspieler in kleinen Rollen mit.

In seinen Filmen spritzt das Kunstblut für gewöhnlich gleich literweise. Zugleich bestechen seine Werke seit mehr als drei Jahrzehnten mit brillanten Dialogen, lakonischem Witz und Starbesetzung.

Beteiligte seiner Filme haben bereits zahlreiche Oscars gewonnen. Zuletzt wurde die Hommage „Once Upon a Time in Hollywood“ für das beste Szenenbild und Brad Pitt in der besten Nebenrolle geehrt. Christoph Waltz wurde bereits mit zwei Oscars für seine Rollen in Tarantino-Filmen ausgezeichnet.

Mit „Reservoir Dogs“, einem gnadenlosen Gangster-Kammerspiel, feierte Tarantino 1992 seinen ersten Kinoerfolg. Zwei Jahre mussten sich die Fans gedulden, dann wurden sie mit „Pulp Fiction“ entschädigt. Für das Drehbuch zur Blutorgie um Ganovenehre, Mord und Totschlag - mit Hollywoodgrößen wie Bruce Willis und John Travolta - gab es den ersten Oscar.

1997 lieferte Tarantino das Gangster-Epos „Jackie Brown“. Weitere sechs Jahre vergingen bis „Kill Bill“, doch dafür servierte Tarantino den Rachefeldzug einer mörderischen Braut (Uma Thurman) gleich im Doppelpack, als „Kill Bill Vol. 1 und 2“.

Später schuf Tarantino Werke wie den Nazijäger-Film „Inglourious Basterds“ (2009) und den Sklaven-Western „Django Unchained“ (2012).

Mit seiner Frau, der Sängerin Daniella Pick, lebt Tarantino bereits seit einigen Jahren in Israel. 2022 wurde er zum zweiten Mal Vater. (AFP, dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false