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Der Schweizer Musiker Olifr m. Guz, gestorben am 19. Januar.

© Facebook/Guz

Mastermind der Aeronauten: Schweizer Musiker Olifr M. Guz verstorben

Viel Platz in den neunziger Jahren, viel Schaffhausen Calling: Zum Tod des Schweizer Musikers und Aeronauten-Masterminds Olifr M. Guz

Wer in den Neunzigern gern deutschsprachige Indiebands von Labels wie L'age d'or oder What so funny about hörte, beschäftigte sich irgendwann auch mit den aus der Schweiz stammenden, in Schaffhausen gegründeten Aeronauten.

Die spielten wie ihre Hamburger Kollegen wie Huah!, Knarf Rellöm, Ostzonensuppenwürfelmachenkrebs, Allwissende Billardkugel oder Strangemen eine Mischung aus schlackerndem Pop und angedeuteten Garagenrock, Soul und Punk.

Dass die Aeronauten noch eine Spur glamouröser, verquerer und spektakulärer waren, lag an ihrem Mastermind, dem 1967 geborenen Oliver Maurmann, der seine bürgerliche Herkunft hinter dem Künstlernamen Olifr M. Guz verbarg.

"Gegen alles" und "Jetzt Musik" waren die bekanntesten Aeronauten-Alben

Guz sang hochdeutsch oder in seiner Schweizer Muttersprache, Englisch oder Französisch, und vor allem war er ein gleichermaßen guter Songwriter wie Popversteher.

Der Witz fürchtete sich bei ihm nie vor der Pointe, wie etwa seine Rio-Reiser-Die-Sterne-Adaption „Risikobiografie“ bewies. „No place in the ninties“ textete er auf dem Aeronauten-Debütalbum „1: 72“, was die Band trotzdem mit ihren Nachfolgealben „Gegen Alles“ von 1995 und „Jetzt Musik“ von 1997 bei L'age d'or landen ließ.

Umtriebig wie er war, veröffentlichte Guz zahlreiche Sololalben, in der Tradition eines Dan Treacys oder eines Wild Billy Childish, und trat auch in „Güsel“ auf, einer Serie des Schweizer Fernsehens. Wie jetzt bekannt wurde, verstarb Olifr M. Guz schon am vergangenen Sonntag in Zürich an einem Herzleiden.

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