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© Screengrab, Verfremdung: TSP

Tagesspiegel Plus

Medienethikerin zu schockierenden Bildern aus Israel: „Niemand hat die Opfer gefragt, ob sie so dargestellt werden wollen“

Seit dem Überraschungsangriff der Hamas kursieren im Netz Bilder und Videos von Gräueltaten der Terroristen. Wie soll die Presse damit umgehen? Die Medienethikerin Claudia Paganini im Gespräch.

Frau Paganini, in den vergangenen Tagen kursierte in den sozialen Medien ein Video, auf dem zu sehen ist, wie der blutende, leblose Körper einer jungen Frau von Hamas-Terroristen einer jubelnden Menge als Trophäe präsentiert und dabei unter anderem bespuckt wird. Mittlerweile ist bekannt: Bei der Frau handelt es sich um eine Deutsche namens Shani Louk. Sollte man solche Bilder teilen, um die Brutalität der Hamas zu zeigen?
Das ist eine sehr schwierige Frage. Das Argument, hinter dem „man muss das zeigen“, ist klar und auch sehr nachvollziehbar. Der Gedanke ist: Nur durch diese Bilder verstehen die Menschen hier bei uns in ihrem geschützten Umfeld, was dort geschieht. Und nur so sind sie einerseits richtig informiert und können andererseits vielleicht auch besser ins Handeln kommen, sprich, sich engagieren.

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