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Oberinspektor Paul Werner (Fritz Karl, rechts) auf Mördersuche.

© ZDF/Hubert Mican

TV-Krimi „Der Schutzengel“ : Mord im österreichischen Waldviertel

Der Oscar-nominierte Autor und Regisseur Götz Spielmann hat einen außergewöhnlichen Landkrimi erschaffen. Sogar Nietzsche findet darin Platz.

| Update:

Der Filmregisseur und Drehbuchautor Götz Spielmann gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Autorenfilmer Österreichs. Das Drama „Revanche“ – Spielmann schrieb das Drehbuch und führte Regie – wurde für die Oscars von 2009 als bester fremdsprachiger Film nominiert. Nun ist Spielmann für ORF und ZDF tätig geworden. Für einen Landkrimi aus Niederösterreich hat er wiederum das Buch geschrieben und Regie geführt.

Die Folge „Der Schutzengel“ (ab 26.8. in der ZDF-Mediathek, am 4.9. um 20.15 im ZDF) führt Oberinspektor Paul Werner (Fritz Karl) ins Waldviertel, jene malerische Gegend, die zwischen Wien und dem ehemaligen Eisernen Vorhang liegt. Spielmann hat dort selbst ein Sommerhaus. Er habe einfach Lust gehabt, in dieser Gegend und mit diesen Menschen eine Geschichte zu erzählen, sagt er.

Herausgekommen ist ein melancholischer, aber nicht zuletzt deshalb bewegender Fernsehkrimi – der mit dem Video eines missglückten Heiratsantrags vor vielen Jahren und dem aktuellen Fund einer toten Frau in einem Waldsee beginnt. Der junge Polizist Martin Wagner (Michael Steinocher), gerade erst von Wien ins Waldviertel zurückgekehrt, wo Jahre zuvor seine Freundin Mona spurlos verschwand, muss die Leiche bergen.

Es fehlt jede Idee eines Motivs

Zunächst deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin. Wer sollte Fanny (Susi Stach), der Bediensteten der verarmten Schlossbesitzerin Charlotte Lanner (Nicole Heesters), auch etwas tun? Ihr Neffe, der überschuldete Milchbauer Robert Hofstätter (Oliver Rosskopf), wohl eher nicht. Überhaupt gibt es anfangs nicht einmal die Idee eines Motivs.

Oberinspektor Werner führt derweil tiefschürfende Gespräche mit dem Sohn der Schlossbesitzerin über Friedrich Nietzsche und den Übermenschen. „Gott ist tot. Und wir haben ihn getötet“, zitiert Hanno Lanner (Michael Rotschopf) den Philosophen.

Autor und Regisseur Spielmann geht es mit „Der Schutzengel“ ebenfalls um mehr als Mord und Totschlag. Männer und ihre Sehnsucht nach Familie, und wie sie sich dafür verantwortlich fühlen – dieses Thema habe ihm Lust gemacht, diese Geschichte zu erzählen. Klingt abenteuerlich, lohnt sich aber zu sehen.

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