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Ukrainische Kultur könne genossen, gelehrt, studiert und anerkannt werden.

© dpa/Peter Klaunzer

Ukraine-Institut: „Ein Problem ist, dass viele ukrainische Werke Russland zugeschrieben wurden“

Das Ukrainische Institut in Berlin will die Sinne der Westeuropäer für die Eigenständigkeit der ukrainischen Kultur schärfen.

Das im März eröffnete Ukrainische Institut in Berlin soll als erste Auslandsrepräsentanz die Sinne der Westeuropäer für die Eigenständigkeit der ukrainischen Kultur schärfen. „Wir wollen zeigen, dass unsere Kultur schon immer da war als Teil des europäischen Kontexts“, sagte Direktorin Kateryna Rietz-Rakul der „Berliner Zeitung“ (Montag).

Ukrainische Kultur könne genossen, gelehrt, studiert und anerkannt werden, „nicht aus Mitleid wegen des Krieges, sondern weil es einfach eine tolle Kultur ist“. Immer wieder sei die Ukraine nicht als eigenständiges Subjekt, sondern als Teil der Einflusszone Russlands oder als Teil Russlands gesehen worden.

Veränderungen in der Wahrnehmung seien immer wieder in Schüben gekommen, sagte die Kulturmanagerin: „Es gab einen kleinen Schub 2004 nach der Orangen Revolution, ein größerer Schub kam 2014 bis 2015. Aber tatsächlich hat sich die breitere Masse, auch eine Mehrheit von professionellen Kultur- und Medienschaffenden, die Ukraine erst seit Beginn des großflächigen Angriffskriegs Russlands näher angeschaut.“

Ein Problem sei, dass viele ukrainische Werke Russland zugeschrieben wurden. Als Beispiel nennt Rietz-Rakul die ukrainische klassische Musik. Diese sei ein „großes Feld mit wahnsinnigen Perlen“, sei aber überhaupt nicht bekannt.

Ein weiteres Anliegen des Ukrainischen Instituts seien ukrainische Studien als akademischer Bereich. „Es gibt nicht viel Ukrainistik in Deutschland und nicht genug rege Zusammenarbeit und Austausch zwischen Studenten, Dozenten und Professoren. Das wollen wir auch ändern“, sagte die Direktorin. (epd)

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