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Bayern - Hertha 4:0: Bayern dominiert Hertha BSC und siegt verdient mit 4:0

Viel hatte sich Hertha in München nicht ausgerechnet, aber bestimmt nicht, dass die Bayern nach 13 Minuten schon 3:0 führen. Die Berliner verlieren am Ende 0:4 und haben noch Glück dabei.

Träumen war erlaubt bei Hertha BSC vor dem schweren Gang zum FC Bayern. Schließlich hatte sich der Berliner Fußball-Bundesligist in dieser Saison gegen Spitzenteams ordentlich präsentiert. Da war der Auswärtssieg in Dortmund, das Unentschieden in Hannover und die unglückliche Niederlage bei Werder Bremen. Aber die Bayern sind eben eine andere Liga, um diese Erkenntnis waren sie bei Hertha am Sonnabend nach wenigen Spielminuten reicher. Nach nicht einmal einer Viertelstunde lagen die Berliner schon 0:3 zurück. Am Ende gab es für Hertha eine 0:4 (0:3)-Niederlage in München.

Es war ein schöner kühler, sonniger Nachmittag in der wieder einmal ausverkauften Münchner Arena, an dem sich die Bayern die gute Laune natürlich nicht vom Bundesliga-Rückkehrer aus Berlin vermiesen lassen wollten. Kurz vor Spielbeginn posaunte der Stadionsprecher zu den 69 000 Zuschauern: „Mir ham’ nix zu verschenken, schon gar nicht in einem Bundesliga-Pflichtspiel.“

Ein paar Geschenke gab es aber doch von den Bayern. Und zwar zwei Blumensträuße für die ehemaligen Bayern-Profis Thomas Kraft und Christian Lell, die offiziell aus München von Bayern-Präsident Uli Hoeneß und dem Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge verabschiedet wurden. Danach kam das Pflichtspiel, das Bayern viel, Hertha wenig Spaß bereitete. Schnell zeigte sich, dass die Berliner mit dem Tempo des Gegners erhebliche Probleme hatten. Nach einer gespielten Minute sprintete Franck Ribéry an Christian Lell vorbei, so als existiere der Berliner Verteidiger gar nicht. Roman Hubnik rettete vor der Linie, nachdem Torwart Kraft schon geschlagen war.

Kurz darauf lag der Ball aber im Berliner Tor. Mario Gomez konnte unbehelligt von Herthas Kapitän Andre Mijatovic abziehen, der Schuss flatterte ins linke untere Eck. Nur zwei Minuten später traf Ribéry aus kurzer Distanz zum 2:0. Wieder sah Gegenspieler Lell schlecht aus, dabei hatte der ehemalige Münchner doch gesagt, dass er Ribéry bestens als Gegenspieler kenne aus den vielen Trainingseinheiten in München. Offensichtlich nützte Lell sein Wissen nichts.

Aber es war nicht so, dass Lell die Schwachstelle im Berliner Spiel gewesen wäre. Die Bayern hatten so viele Freiheiten, dass sie ihre individuelle Klasse ungestört ausspielen konnten. Es war kaum noch zu zählen, wie oft Jerome Boateng auf der rechten Seite durchmarschieren durfte und dann unbehelligt flanken konnte – so wie vor dem 2:0 durch Ribéry.

Als das 3:0 für die Bayern durch Bastian Schweinsteiger fiel, waren 13 Spielminuten vorbei. Die Berliner schienen auf dem Wege in ein Desaster, aber Hertha hatte das Glück, dass die Münchner nach dem dritten Tor zu lax mit ihren Chancen umgingen. Zur Halbzeit hätte es locker 6:0 für Bayern stehen können. Einzig Raffael hatte nach einem Berliner Ausflug in die gegnerische Hälfte den Ball neben das Tor von Manuel Neuer gesetzt. Aber eine echte Chance war das nicht. Man müsse den Raffael aus dem Spiel nehmen, dann funktioniere bei den Berlinern nicht mehr viel, hatte Bayerns Trainer Jupp Heynckes vor dem Spiel gesagt. Das mit Raffael gelang den Münchnern mühelos, wie alles andere auch.

Markus Babbel hatte überraschend Adrian Ramos auf der Bank gelassen, dafür Pierre-Michel Lasogga stürmen lassen. Aber das war egal. Das Vorhaben des Berliner Trainers und ehemaligen Münchner Spielers, seinem alten Klub „mächtig auf den Keks zu gehen“ war früh torpediert worden. Nach 51 Spielminuten verließ Babbel zum ersten Mal die Berliner Auswechselbank, um seinen Spielern etwas zuzurufen. Die versteckten sich zu diesem Zeitpunkt genauso wie ihr Trainer nicht mehr, versuchten mitzuspielen mit dem Gegner, der in Gedanken wohl schon in der nächsten Woche beim Champions-League-Spiel in Neapel war. Zu einem Tor kamen die Bayern trotzdem noch. Nachdem Hubnik im Strafraum Ribéry gefoult hatte, verwandelte Gomez den fälligen Elfmeter zum 4:0.

Das Spiel gegen die Bayern sei ein „Bonus“, hatte Babbel gesagt. Am Ende war es für die Berliner ein Bonus, auf den sie gerne verzichtet hätten. Aber es hatte wohl auch niemand bei Hertha ernsthaft mit etwas Zählbarem in München gerechnet, sondern maximal davon geträumt.

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