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Bastian Schweinsteiger, Thomas Mueller und Holger Badstuber (v. li.) feiern den Sieg.

© AFP

Update

Champions League: Bayern München nach 7:0 gegen Donezk im Viertelfinale

Der FC Bayern hat das Viertelfinale in der Champions League erreicht. Gegen das 86 Minuten lang in Unterzahl spielende Schachtar Donezk zeigten die Münchner nach dem mühsamen 0:0 im Hinspiel eine starke Leistung.

Es gab nichts mehr zu tun für Pep Guardiola. Der Trainer des FC Bayern München spazierte gelassen mit den Händen in den Hosentaschen in – und manchmal auch jenseits der Coaching-Zone – auf und ab. Er wirkte ungewohnt entspannt in der Endphase dieses Achtelfinal-Rückspiels am Mittwochabend in der Münchner Arena. Für Emotionen gab es auch kaum Grund mehr, die hatten sich bei ihm eine halbe Stunde davor entladen, als der letzte kleinen Zweifel an einem Aufstieg seiner Mannschaft in das Viertelfinale der Champions League dank des dritten Münchner Treffers beendet war. Guardiola hatte nach Franck Riberys Tor die Arme in die Höhe gereckt und ließ das Stadion an seiner Freude teilhaben.

Am Ende gewann der FC Bayern 7:0 (2:0) gegen das 86 Minuten lang in Unterzahl spielende Schachtar Donezk und zeigte nach dem mühsamen 0:0 im Hinspiel wieder unbedingten Siegeswillen und auch in Europa wieder Dominanz. So hoch hatten die Bayern zuletzt vor drei Jahren gegen den FC Basel gewonnen.

Druck vor dem Spiel

Dabei hatten die Münchner zum ersten Mal in dieser Saison nach dem faden Auftritt in Lemberg vor drei Wochen unter Druck gestanden. „Das Wie ist nicht wichtig“, hatte Manuel Neuer gesagt, allein die Tatsache, dass der Klub im Rennen bleibe. Die Bayern kannten das Gefühl kaum mehr, gefordert zu sein. Entsprechend zäh waren zuletzt einiger ihrer Auftritte, trotz am Ende oft hoher Siege. „Aber Champions League“, stellte Ribery fest, „ist ein komplett anderes Niveau.“ Offenbar doch nicht für diese Bayern.

Vorentscheidung nach vier Minuten

Ohne den gesperrten Xabi Alonso – der Spanier hatte ihm Hinspiel Gelb-Rot gesehen – aber mit einem sehr offensiv ausgerichteten Mittelfeld ließ Guardiola den FC Bayern vor 70. 000 Zuschauern auflaufen. Allein Bastian Schweinsteiger fungierte im Zentrum als Absicherung vor der Abwehrreihe.

Gefahr war trotz dieser mutigen Taktik nie in Verzug, weil bereits nach vier Minuten eine kleine Vorentscheidung in diesem Duell fiel. Oleksandr Kutscher grätsche im Strafraum Mario Götze von hinten um, und Schiedsrichter William Collum aus Schottland entschied nicht nur auf Strafstoß, sondern verwies den Innenverteidiger obendrein des Feldes, weil er das Foul als Notbremse interpretierte. Donezks Trainer Mircea Lucescu wechselte daraufhin aus, nahm in Taison eine Stürmer vom Platz und brachte mit Kriwtschow einen zusätzlichen Defensivspieler.

Dominante Bayern

Die Partie fand nun vorwiegend in der Hälfte der Gäste statt. Die Bayern kombinierten nicht immer mit letzter Konsequenz, aber trotzdem ergaben sich einige gute Torchancen, die der Rekordmeister jedoch fahrlässig vergab. Es bedurfte des Vorstoßes eines Innenverteidigers, um Schachtar Donezk die kleine Hoffnung zu nehmen, vielleicht doch noch ein Tor zu erzielen und damit eine Sensation zu schaffen. Jerome Boateng drückte den Ball schließlich über die Linie, nachdem zuvor Pjatow noch Lewandowskis Schuss pariert hatte.

Zu diesem Zeitpunkt hatte aber auch der FC Bayern schon den ersten Wechsel hinter sich. Arjen Robben verließ wegen eines eingeklemmten Nervs im Rücken nach knapp 20 Minuten den Platz, für ihn kam Sebastian Rode. Nach dem zweiten bayerischen Treffer sorgte nur noch ein rüdes Foul von Douglas Costa an Ribery für ein wenig Aufregung. Dieses Mal war der Schiedsrichter etwas gnädiger als bei der Szene in der Anfangsphase, er beließ bei Gelb für den temperamentvollen Donezk-Spieler.

Müde gespielte Gäste

In der zweiten Halbzeit ließen die Kräfte der Ukrainer nach, die Bayern hatten nach dem 3:0 durch Ribery vier Minuten nach Wiederanpfiff leichtes Spiel. Der Franzose wurde später humpelnd ausgewechselt. Donezk war nun nur noch um Schadensbergrenzung bemüht, aber auch das misslang. Thomas Müller mit seinem zweiten Treffer, Holger Badstuber mit seinem ersten Champions-League-Tor, Robert Lewandowski und Mario Götze erhöhten schließlich sogar auf 7:0. Pep Guardiola ging derweil spazieren.

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