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Das Teuerste ist nicht das Schönste. Den Höchstpreis von 90 Euro verlangt der FC Bayern für sein neues Trikot, das hier Thomas Müller trägt.  

© Imago/Ulmer

Neue Trikots in der Fußball-Bundesliga: Des Spielers neue Kleider

Die Bundesliga-Trikots 2016/17 sind da – eine Stil-Expertin überzeugt nicht alles, vor allem das Bayern-Jersey nennt sie „altbacken“.

Ob dünn oder breit, dezent oder auffällig: Streifen dominieren die Trikotdesigns in der Bundesliga. Bei den Testspielen und Auftakttrainings der vergangenen Tage und Wochen präsentierten die Spieler ihre neuen Jerseys – die neuen Optiken hatten Fans wie immer mit Spannung erwartet. Denn längst tragen die Klubs zu jeder Saison neue Shirts, in Heim-, Auswärts- und weiteren Varianten. Hertha BSC soll sogar ein Jersey in Pink planen.

Bei den Änderungen unternehmen die Vereine eine Gratwanderung: Sie wollen traditionsbewusste Fans nicht verschrecken, aber dennoch einen Kaufanreiz bieten. Und der ist auch nötig, denn die Preise steigen jedes Jahr. Spitzenreiter sind Bayern München und Schalke 04, die 90 Euro für ihr Trikot zur Saison 2016/17 verlangen. Die günstigsten Outfits bieten Bremen, Darmstadt und Freiburg für 70 Euro an, Hertha verlangt 85 Euro. Viel Geld für ein Stück Stoff. Aber als Fan will man sich ja sehen lassen.

Enganliegende Modelle bewirken eine schmale Silhouette

Bleibt nur die Frage: Wie modisch sind die neuen Jerseys überhaupt? Liegen die Designs im Trend? Sonja Grau arbeitet als Personal-Shopperin, berät Kunden also beim Kleiderkauf. Bei den Heimtrikots der Vereine sind ihr ebenfalls die Streifen aufgefallen, die derzeit tatsächlich in Mode sind. „Zudem geht der Trend hin zu enganliegenden Modellen, das freut mich“, sagt die Mode-Expertin. Das sorge für eine schmale Silhouette.

Besonders gut gefällt der Expertin das Jersey vom Hamburger SV. Die Spieler laufen mit einem weißen Shirt auf, in das dezente Querstreifen eingewebt sind, die bei näherem Hinsehen die HSV-Raute ergeben. „Das Trikot glänzt mit einer gelungenen Zurückhaltung und punktet im Detail“, lobt Grau. Gelungen findet sie neben dem Jersey von Borussia Dortmund – „Dynamisch!“ – auch das schwarz-weiße Shirt von Eintracht Frankfurt: „Es hat eine schöne modische Ausstrahlung.“

Das aktuelle Trikotdesign vom FC Bayern-München kommt bei der Expertin dagegen schlecht weg. Auf dem roten Jersey mit Flügelkragen sind feine dunkelrote Querstreifen zu sehen. „Es wirkt eher etwas konservativ, gar altbacken“, sagt Grau. Die zur Verfügung stehenden Farben hätten auch eine ansprechendere modische Kreation hergegeben.

Streifen sind nicht gleich Streifen

Grau betont außerdem: Streifen sind nicht gleich Streifen. „Längsstreifen strecken den Träger, lassen ihn größer, auch schlanker wirken. Auf einem Fußballtrikot können sie die Wirkung von Schnelligkeit und Dynamik erzeugen.“ Gute Nachrichten etwa für Hertha BSC: Das Trikot ist wieder blau-weiß-längsgestreift. Das Jersey-Design findet Expertin Grau „okay“. Querstreifen könnten den Träger dagegen kleiner wirken lassen.

Aber egal ob trendy oder altbacken: Den Fans kommt es ohnehin auf die Identifikation mit dem Verein an. Wer sich die aktuellen Trikots noch nicht leisten kann, muss nur etwas warten: Oft gibt es starke Preisnachlässe während der Saison.

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