zum Hauptinhalt
Bruce

© ARD

"Bruce": Drama, Baby

Alle Beteiligten finden "Bruce" schlecht, die Einschaltquoten sind in den Keller gesunken. Am Donnerstag läuft die letzte Folge der Staffel - und vermutlich wird es keine weitere geben.

Tränen der Wiedersehensfreude gab es nicht, als Bruce Darnell gestern Abend kurz zurückkehrte zu seinem ehemaligen Arbeitgeber Pro Sieben. Als Gast bei Stefan Raab präsentierte der Stylingberater sein Buch „Drama Baby Drama – wie Sie werden, was Sie sind“.

Darnell selbst hätte den Ratgeber „Wie Sie werden, was Sie sein sollen“ gut gebrauchen können, bevor er zur ARD wechselte, aber leider wurde ein solches Buch noch nicht geschrieben. Publikumsmagnet sollte der „Germany’s Next Topmodel“-Star im Ersten werden, mit seiner Styling-Show „Bruce“. Doch das hat Darnell nicht geschafft. Am vergangenen Freitag erreichte er nur 1,36 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 6,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Jetzt am Donnerstag läuft die letzte Folge der ersten Staffel, vermutlich wird die Show nicht fortgesetzt, alle Beteiligten sind mit dem Verlauf unzufrieden: Die ARD, weil sich ihre Hoffnungen auf einen ordentlichen Quotenzuwachs am Vorabend nicht erfüllten; und Darnells Managerin, weil sie meint, dass die Sendung lieblos produziert wurde. „Bei den Dreharbeiten ist so tolles Material entstanden, das aber nicht gezeigt wurde“, sagte Angelika Mester-Witt dem Tagesspiegel.

Immerhin sind sich Managerin und ARD einig, dass die Show nicht wegen Darnell selbst floppte. „Er macht einen hervorragenden Job“, sagte ARD-Sprecher Burchard Röver. Aber: „Vielleicht ist die Länge der Sendung nicht ausreichend für so ein ambitioniertes Konzept.“

Innerhalb von 25 Minuten verpasst Darnell seinen Kandidaten ein neues Outfit und gibt ihnen Tipps, wie sie mehr Selbstbewusstsein gewinnen. Manchmal weint er dabei und streichelt ihre Hände – mehr Platz für Darnells Spezialgebiet „Drama“ bleibt nicht.

Nach Ostern will die ARD endgültig entscheiden, ob „Bruce“ fortgesetzt wird. Über mögliche andere Konzepte sei mit Darnell noch nicht gesprochen worden. Aber Röver betont: „Bruce Darnell ist ein öffentlich-rechtlicher Typ.“ Managerin Mester-Witt sagt hingegen nur: „Bruce Darnell gehört ins Fernsehen.“ Sonja Pohlmann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false