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Live-Ticker 2.0: Meldungen im Sekundentakt

Nach dem Amoklauf von Winnenden schrieb "Tontaube" die erste Nachricht über den Online-Dienst Twitter. Es folgte eine Flut kurzer Nachrichten, Informationen - aber auch Desinformationen.

Die erste Eilmeldung über den Amoklauf erreichte die Redaktionen am Mittwoch um 10 Uhr 40. Ob die Twitter-Nutzerin „Tontaube“ kurz davor oder kurz danach über die Polizeiwagen, die Sirenen und alles, was bei ihr in Winnenden geschehen ist, schrieb, ist unklar. Auf jeden Fall war sie eine der ersten, die von vor Ort berichtete.

Was folgte, war eine Welle von Meldungen, sodass dieser Amoklauf zum ersten Twitter-Ereignis in Deutschland geworden ist. Erst melden sich nur vereinzelt Twitter-Nutzer, doch es steigert sich im Minutentakt. Zur Mittagszeit kamen die Meldungen im Sekundentakt. Darunter Einträge von Journalisten, die Kontakt zu Augenzeugen suchten. Selbst CNN und Al Dschasira waren darunter. Aber auch Menschen, die einfach Nachrichten weitertrugen, die sie aus anderen Medien hatten. Oder die besorgt waren, um Freunde und Verwandte. Auf jeden Fall liefert Twitter so einen Überblick, was an diesem Tag vor allem herrschte: Chaos.

Kaum war eine Meldung online, musste sie schon wieder revidiert werden. So geschah es der „Bild“, die eifrig mitgetwittert hat. Gegen 12 Uhr 30 meldete das Blatt, dass sich der Amokläufer erschossen habe, um es dann kurz darauf wieder zurückzunehmen.

Am späten Mittag fingen Fernsehsender an über Twitter zu berichten, vor allem um die Nachrichten in den eigenen Onlinediensten anzupreisen. Die Twitter-Nutzer kommentierten das meist so wie moemoemoe999: „Wenn man keine Ahnung hat: Einfach mal die Klappe halten.“

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