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Fernsehen: ARD will sowohl Schmidt als auch Pocher halten

Pocher würde gerne mit Bohlen, Schmid gern mit Intellekt und Politik.

Die endgültige Entscheidung wurde weniger befürchtet als erwartet. Nach dem am Wochenende über den „Spiegel“ an gekündigten Ende der gemeinsamen Late-Night-Show „Schmidt & Pocher“ zeichnet sich eine klare Weichenstellung ab – zumindest für Harald Schmidt. Im Superwahljahr soll er sein derzeit „nicht aus gespieltes Potenzial“ in intellektuell anspruchsvolleren Gesprächsrunden entfalten. Die Vorlage dazu gibt es. Im Bundestagswahlkampf 2002 talkte Schmidt mit Joschka Fischer, Guido Westerwelle und Gregor Gysi. ARD-Programmdirektor Volker Herres sieht nun die große Chance, dass sich Schmidt neu erfindet. Bislang vertrauliche Gespräche dazu habe es seit längerem gegeben, ließ er aus dem Urlaub mitteilen.

An eine Zukunft in der ARD glaubt Herres auch für Pocher. Dessen Ideen gingen in letzter Zeit jedoch in andere Richtungen. Er würde gerne mit dem „Superstar“-Juror Dieter Bohlen eine Sendung machen, hatte Pocher im Interview mit „Bunte“ gesagt und den hohen Unterhaltungswert des Pop-Titanen hervorgehoben. Allerdings gelten die Bindungen von Bohlen zu RTL als eng.

Pocher nun direkt den Privaten zuzurechnen, wäre allerdings gewagt. Er hatte bereits vor dem Aus für „Schmidt & Pocher“ erklärt, dass er sich sehr wohl vorstellen kann, nach einem Ende der gemeinsamen Sendung allein weiter zu moderieren. „Die ARD muss sich jetzt äußern, was sie sich danach vorstellt“, hatte der Comedian erklärt. Er werde dann entscheiden, ob das mit seinen Vorstellungen zusammenpasst. Volker Herres freut sich jedenfalls bereits auf einen „heißen Herbst 2009“. Er möchte, dass für Pocher etwas Eigenes entwickelt wird. „Für mich gehört Pocher ins Erste“, ließ Herres am Montag verlauten.

Das Late-Night-Gespann Schmidt und Pocher ist seit Oktober 2007 mit Unterbrechungen in der ARD zu sehen. Im Februar hatten die Intendanten einem Anschlussvertrag bis zum 31. Mai 2009 zugestimmt. Anfang Dezember hatte Schmidt noch über eine Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem 30-jährigen Pocher für die ARD nachgedacht, aber auch einen Wechsel zu einem Privatsender nicht ausgeschlossen. Zuvor hatte er betont, er sei nicht fernsehmüde und habe sogar Lust, seine „Schlagzahl zu erhöhen“. Kurt Sagatz

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