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Wulff-Interview: Schausten und die 150-Euro-Frage

Am gestrigen Mittwoch stellte sich der Bundespräsident im Fernseh-Interview den Fragen von Ulrich Deppendorf und Bettina Schausten. Doch nicht nur Christian Wulff musste Rede und Antwort stehen.

Zwei Journalisten befragten Bundespräsident Christian Wulff am Mittwoch: Ulrich Deppendorf (61) für die ARD und Bettina Schausten (46) fürs ZDF. Beide leiten jeweils die Hauptstadtstudios ihrer Sender. 2010 hatten sie nach dem Rücktritt von Horst Köhler gemeinsam die Bundeskanzlerin interviewt. Das Gespräch mit Wulff bewertete Schausten als sachlich. Es sei wichtig gewesen, „die Balance des Gesprächs zu halten, nicht nur anzuklagen, sondern auch Raum für Erklärungen Wulffs zu lassen und gleichzeitig kritisch nachzuhaken“, sagte sie dem Tagesspiegel. Wulff sei „sehr konzentriert, sicherlich auch angespannt“ gewesen.

„Das Interview dürfte das bisher wichtigste in seiner Amtszeit gewesen sein“, sagte sie. Einmal musste Schausten selbst antworten, als es um Übernachtungen bei Freunden ging. Würden Sie dafür 150 Euro bezahlen, fragte Wulff. Schausten sagte: „Ja.“ Als Fehler sieht sie dies nicht. „Der Präsident versuchte, das Thema durch seine Gegenfrage an mich auf eine rein privat-menschliche Ebene herunterzubrechen, was ich durch meine spontane Antwort blockiert habe. Gekippt ist das Gespräch deshalb nicht.“ Dafür ist dieser Teil des Interviews auch im Netz zum Thema geworden. Auf Facebook gibt es schon eine eigene Seite, auf der Frau Schausten aufgefordert wird, ihre bezahlten Übernachtungen offenzulegen. Und auch auf Twitter wird das Thema diskutiert.

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