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Berlins Wirtschaftssenator Wolf: Filzgeruch

Harald Wolf steht dumm da: Immer wieder hat er dem BSR-Vorstand Kramm das Vertrauen ausgesprochen, doch dem droht nun dennoch eine Verurteilung wegen Bestechlichkeit.

Mehrfach hat er ihm sein vollstes Vertrauen ausgesprochen und die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft als „rechtlich unhaltbar“ bezeichnet. Woher Wirtschaftssenator Harald Wolf, sonst eher trocken als überschwänglich, seine bemerkenswerte Gewissheit bezog, ist unbekannt. Die Richter jedenfalls sehen eine Verurteilung des Stadtreinigungsvorstands Kramm wegen Bestechlichkeit als wahrscheinlich an.

Nun steht der Spitzenkandidat der Linken dumm da – zwei Wochen vor der Wahl. Wer sich so eindeutig festlegt, während noch ermittelt wird, lässt Zweifel aufkommen, ob er seiner Aufsichtspflicht über den landeseigenen Betrieb nachkommt. Nur wer genügend Abstand wahrt, kann auch Fehlentwicklungen korrigieren.

Der Verdacht, dass es daran fehlt, kann auch bei der Wirtschaftsförder-Gesellschaft „Berlin Partner“ aufkommen, die nicht aus den Schlagzeilen herauskommt. Auch dort hat Wolf nie etwas bemerkt von dem, was schief läuft. „Mach mal wieder sauber“ – das gilt nicht nur für die Stadtreinigung. Jeglicher Filzgeruch, der in der Luft hängt, ist für Berlin schädlich. Und auch Unternehmer, die Berlin dringend braucht, reagieren darauf empfindlich.

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