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CDU in der Krise: Gefühl des Unlauteren

Die CDU driftet. Und zwar deshalb, weil Führung fehlt. Führung heißt nicht autoritäres Gehabe, sondern kommt von Autor, das heißt, von dem, der aktiv etwas gestaltet, dem es nicht einfach geschieht.

Womit wir, unglückseligerweise, wieder bei Kanzlerin Merkel wären. Denn deren anhaltende, tiefe Auseinandersetzung mit den Ministerpräsidenten der CDU wird für die Partei gefährlich, und das nicht nur kurzfristig. Stichwort Opel: Da gibt es zwei Länderchefs, Koch und Rüttgers, die vitales Interesse daran haben, dass die Werke gerettet werden. Wegen der vielen tausend Arbeiter, die nebenbei alle auch Wähler sind. Stichwort Jobcenter: Da haben gleich mehrere Ministerpräsidenten, Koch, Rüttgers, Böhmer, Wulff, Tillich, ein wiederum vitales Interesse an einer Lösung. Zwei haben sich auch mit Wollen und Wissen von Merkel bemüht, sind aber „vor die Wand gelaufen“, wie Koch sagt. Und nicht nur der ist wirklich wütend. Das ist nicht bloß verletzte Eitelkeit. Hier geht es um den Umgang miteinander, um das Gefühl des Unlauteren, das sich bei den Länderchefs breit macht. In der Geschichte der Union hat es Tradition, dass die Ministerpräsidenten ein Wort über den Kanzler mitsprechen, und sei es das letzte. Merkel hat Glück, dass die Wahl doch schon vergleichsweise nah ist. Aber sie sollte nicht auf ein kurzes Gedächtnis hoffen. Gewänne sie, so würde sie doch etwas verlieren: einige ihrer Vertrauten. cas

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