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Die Nato und Russland: Aufgetaut

Es ist deutlich mehr als ein taktischer, es ist ein strategischer Wechsel, der sich in den Beziehungen zwischen den USA und Europa auf der einen und Russland auf der anderen Seite vollzieht.

Der konfrontative Umgangsstil der Ära Bush ist seit dem Amtsantritt von Barack Obama durch eine offensiv demonstrierte Gesprächsbereitschaft abgelöst worden. Das ist nicht nur eine andere Methode, dahinter steckt auch eine veränderte Bewertung von Fakten. Die offizielle Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen der Nato und Russland liefert ein weiteres Indiz dafür. Die Kontakte waren vom Westen am 19. August 2008 nach dem russischen Einmarsch in Georgien eingefroren worden. Diese demonstrative Geste im typischen Bush-Stil erwies sich als kontraproduktiv, denn wer Gespräche abbricht, kann die Beweggründe der anderen Seite nicht mehr wahrnehmen. Zudem war sie in der Sache voreilig, denn inzwischen ist klar, dass die Rolle Georgiens in diesem Konflikt nicht frei von Mitschuld an der Zuspitzung war. Außerdem hat die Nato gemerkt, dass sie für die ungehinderte Versorgung ihrer Truppen in Afghanistan dringend russische Hilfe braucht. All das macht Moskau nicht zu einem unkomplizierten Gesprächspartner – aber eben doch eher zu einem Partner als zu einem Gegner. apz

Gerd Appenzeller

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