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UN und Elfenbeinküste: An der Grenze der Handlungsmöglichkeiten

So viel Einigkeit ist selten. Die Afrikanische Union, nach ihr die gesamte westliche Welt und schließlich sogar der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen haben sich auf die Seite des Wahlgewinners in Elfenbeinküste gestellt. Alassane Ouattara nützt dieser Zuspruch allerdings wenig.

Am Freitag will Ouattara den Präsidentenpalast, in dem sich der Wahlverlierer Laurent Gbagbo verschanzt hat, übernehmen. Doch Gbagbo kann sich (noch) auf das Militär verlassen. Je länger Gbagbo die Krise aussitzt, desto größer sind seine Chancen, damit durchzukommen. Erfahrungsgemäß reicht die Aufmerksamkeitsspanne der Welt nicht allzu weit. Der Fall Elfenbeinküste zeigt, wo die Grenzen der internationalen Handlungsmöglichkeiten liegen. Sanktionen bringen im Fall eines ganz und gar uneinsichtigen Wahlverlierers kaum etwas. Und Ouattara kann nicht ewig warten, sein Amt anzutreten. Das werden seine Anhänger nicht mitmachen. Ein Bürgerkrieg scheint fast unausweichlich – trotz der seltenen internationalen Einigkeit. Und am Ende wird als Friedenslösung nach blutigen Auseinandersetzungen vermutlich die x-te „Regierung der nationalen Einheit“ in Elfenbeinküste stehen, in der Gbagbo dann doch wieder in irgendeinem Amt sein wird, Wahlsieg hin oder her.

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