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PORTRÄT MICHAEL REAGAN PRÄSIDENTENSOHN:: „Wahret dieses Andenken“

In Berlin fehlt ein Denkmal, das an das Vermächtnis des ehe maligen US-Präsidenten Ronald Reagan erinnert. Das jedenfalls denkt sein ältester Sohn Michael, der sich in diesen Tagen mit einer Delegation von 26 Leuten in Berlin aufhält, um für die Idee zu werben, dem Mann ein Denkmal zu setzen, der 1987, zwei Jahre vor dem Fall der Mauer, am Brandenburger Tor die legendären Worte sprach: „Mr.

In Berlin fehlt ein Denkmal, das an das Vermächtnis des ehe maligen US-Präsidenten Ronald Reagan erinnert. Das jedenfalls denkt sein ältester Sohn Michael, der sich in diesen Tagen mit einer Delegation von 26 Leuten in Berlin aufhält, um für die Idee zu werben, dem Mann ein Denkmal zu setzen, der 1987, zwei Jahre vor dem Fall der Mauer, am Brandenburger Tor die legendären Worte sprach: „Mr. Gorbatschow, öffnen Sie dieses Tor ...“

Michael Reagan will außerdem eine Stiftung gründen, die „Reagan Legacy Foundation“, deren Ziel es ist, „das Andenken an Präsident Ronald Reagan zu wahren“. Unter anderem soll die Stiftung Bildungsprojekte unterstützen, die Erforschung der Alzheimer-Krankheit fördern, an der Ronald Reagan vor seinem Tod vor vier Jahren erkrankt war, und die Adoption von Kindern erleichtern helfen.

Der 1945 geborene Michael Reagan stammt aus der Ehe mit der Hollywood-Schauspielerin Jane Wyman, mit der Reagan von 1940–48 verheiratet war. Dass er ein Adoptivkind der beiden war, hat ihn zutiefst irritiert. Über seine Kindheitstraumata hat er in dem 1988 erschienenen Bestseller „On the Outside Looking in“ ausführlich berichtet, auch über seine Probleme, einen Job zu finden. Letztere konnte er sie überwinden: Seit Anfang der neunziger Jahre hat Reagan als konservativer Moderator mehrerer Radiosendungen großen Erfolg. „The Michael Reagan Show“ wird nunmehr fünfmal die Woche auf rund 100 Stationen ausgestrahlt. Seinen Newsletter „The Michael Reagan Monthly Monitor“ schätzen konservativ denken de Republikaner im ganzen Land. In seiner bewegten Jugend hat er auch negative Schlagzeilen gemacht, die seinen Eltern – Nancy Reagan hat ihn später ebenfalls adoptiert – nicht gefielen. Unter anderem ging es um fragwürdige Geschäfte. In seiner Jugend liebte er Motorbootrennen.

Inzwischen wird seine Talkshow nach Angaben seiner deutschen Agentur von fünf Millionen Menschen gehört. Reagan unterstützt den Wahlkampf des repu blikanischen Kandidaten John McCain. Seine eigenen Traumata hat er offenbar überwunden. Kann aber sein, dass er bei seinem Berlin-Aufenthalt auf ein paar alte Traumata stößt, die Reagans von legendären Krawallen begleitete Besuche eben auch hinterlassen haben. Vielleicht wird er zu der Erkenntnis kommen, dass ein Reagan-Denkmal, wenn es denn zustande kommt, gut abwaschbar sein sollte. Elisabeth Binder

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