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Nigerianische Soldaten patrouillieren an der Schule, wo die Kinder entführt wurden.

© dpa/Sunday Alamba

Offenbar Militär eingesetzt: Etwa die Hälfte der entführten 287 Schulkinder in Nigeria soll wieder frei sein

Ende der ersten Märzwoche waren im nördlichen Bundesstaat Kaduna 287 Mädchen und Jungen verschleppt worden. Nun ist ein größerer Teil der Gruppe wohl von Soldaten befreit worden.

Mehr als zwei Wochen nach der Entführung von fast 300 Schulkindern in Nigeria ist mindestens ein Teil der Gruppe wieder frei. Ein Sprecher der Streitkräfte sagte einem Bericht der nigerianischen Zeitung „Vanguard“ zufolge am Sonntag, dass 137 Schülerinnen und Schüler befreit worden seien.

Lokale Behörden bestätigten die Freilassung, nannten jedoch keine konkreten Details, es gibt zudem unterschiedliche Angaben über die Zahl der Freigelassenen.

Insgesamt 287 Schulkinder und einige Lehrkräfte waren am 7. März von bewaffneten Kriminellen aus einer Grundschule in der Stadt Kuriga im nördlichen Bundesstaat Kaduna verschleppt worden. Laut dem Sprecher der Streitkräfte wurden nun 76 Mädchen und 61 Jungen in dem an Kaduna angrenzenden Bundesstaat Zamfara gerettet. Das Militär habe dabei mit lokalen Behörden zusammengearbeitet.

Entführungen sind in Nigeria ein großes Problem

Über die genaue Zahl der freigelassenen Geiseln gab es widersprüchliche Angaben. Der Gouverneur des Bundesstaates Kaduna, Uba Sani, sprach von einer Freilassung der in Kuriga verschleppten Kinder, ohne eine konkrete Zahl zu nennen. In einer auf der Internetplattform X, ehemals Twitter, veröffentlichten Erklärung dankte er Präsident Bola Tinubu und der Armee. Weitere Details nannte er nicht.

Nigeria hat ein massives Problem mit kriminellen Banden und islamistischen Gruppen, die Entführungen zu einem lukrativen Geschäft gemacht haben. Zuletzt waren auch im nordöstlichen Bundesstaat Borno mehr als 200 Frauen und Kinder entführt wurden, die vor der Gewalt auf der Flucht waren.

Die Entführer hatten für die Freilassung der Schulkinder ein Lösegeld von einer Milliarde Naira (rund 640.000 Euro) gefordert. Tinubu lehnte eine Zahlung ab.

Die Vorfälle erhöhen den Druck auf den Staatschef, der bei seiner Wahl im vergangenen Jahr versprochen hatte, die Unsicherheit im Land zu bekämpfen. (epd)

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