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529 tote Soldaten: Horrorjahr für die Nato in Afghanistan

Bei einem Hubschrauberabsturz im Süden Afghanistans kamen am Dienstag neun Nato-Soldaten ums Leben. Schon jetzt ist 2010 für die Nato das verlustreichste Jahr seit Einsatz-Beginn.

Von Michael Schmidt

Kabul/Berlin - Nach nur neun Monaten ist 2010 bereits das verlustreichste Jahr für die Nato-Truppen in Afghanistan seit Beginn des Einsatzes 2001. Beim Absturz eines Hubschraubers kamen am Dienstag im Süden Afghanistans neun Soldaten der Nato-Schutztruppe Isaf ums Leben. Insgesamt starben damit seit Jahresbeginn 529 ausländische Soldaten am Hindukusch.

Seit die internationale Koalition unter Führung der USA im Jahr 2001 das Taliban-Regime stürzte, verloren einer auf der unabhängigen Website icasualties.org basierenden Zählung zufolge mehr als 2000 ausländische Soldaten am Hindukusch ihr Leben. Auch sieben Bundeswehr-Soldaten wurden in diesem Jahr bei Gefechten und Anschlägen in Afghanistan getötet. Seit Beginn der deutschen Beteiligung am Isaf- Einsatz im Januar 2002 starben laut icasulties.org 42 deutsche Soldaten und Polizisten. Neben Kampfhandlungen werden in der Aufzählung auch Todesfälle ohne Feindeinwirkung, wie Verkehrsunfälle, berücksichtigt.

Die Grünen forderten unterdessen Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zum Abzug der Bundeswehr-Tornados aus Afghanistan auf. „Sie binden wichtige finanzielle und personelle Ressourcen und werden vor Ort nicht mehr gebraucht“, erklärte der sicherheitspolitische Sprecher der Grünen, Omid Nouripour, am Dienstag. Dabei berief er sich auf einen entsprechenden Vorschlag des Oberkommandierenden der internationalen Afghanistan- Schutztruppe Isaf, David Petraeus. Der US-General hält den Tornadoeinsatz nach Angaben des Verteidigungsministeriums für „nicht mehr zwingend notwendig“. Guttenberg werde „in den nächsten Tagen“ über den Abzug entscheiden, sagte ein Ministeriumssprecher. (mit AFP)

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