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Silvio Berlusconi

© AFP

Berlusconi-Vorschlag: Russland will nicht in die EU

Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi wird enttäuscht sein: Moskau lehnt seinen Vorschlag, Russland solle doch der EU beitreten, ab. Die Schwierigkeiten eines Integrationsprozesses seien doch zu groß, heißt es aus dem Kreml.

Zwei Tage nach der Äußerung des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, dass Russland Mitglied der europäischen Staatengemeinschaft werden solle, sagte Moskaus EU-Botschafter Wladimir Tschijow am Freitag: "Wir sind Herrn Berlusloni dankbar für seine Aufmerksamkeit, aber die russische Führung hat nicht die Absicht, diesen Weg zu gehen." Tschijow sprach sich für eine "ausgereifte strategische Partnerschaft" mit der EU aus.

"Wir sehen, mit welchen Schwierigkeiten der Integrationsprozess mit neuen EU-Mitgliedern, die von ihrer Größe her allesamt viel kleiner sind als Russland, vorangeht", sagte Tschijow mit Blick auf die Größe Russlands, das sich zum größten Teil über den asiatischen Kontinent erstreckt. Berlusconi hatte am Mittwoch gesagt, dass er Russland als "westliches Land" betrachte. Seit Jahren habe er die Vision, dass Moskau in den kommenden Jahren Mitglied der EU werde.

Während der Italiener seit Jahren eine freundschaftliche Beziehung zu Moskaus Regierungschef Wladimir Putin pflegt, haben sich die Beziehungen zwischen Russland und der EU hingegen stark abgekühlt, nachdem Russland im August eine Militäroffensive in der georgischen Provinz Südossetien gestartet hatte. Auch eine mögliche Aufnahme der Ukraine in die EU, die Nato-Osterweiterung und der geplante US-Raketenschild in Osteuropa haben Russland und die EU-Staaten zusehends entzweit. (sba/AFP)

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