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CDU-Politiker Friedrich Merz.

© Reuters/ Hannibal Hanschke

Update

CDU-Politiker: Merz bezeichnet AfD als "offen nationalsozialistisch"

Friedrich Merz hat die AfD in einem Radiointerview scharf angegriffen. Eine Partei, die dazu mit "antisemitischen Untertönen" auffalle, sei kein Partner.

CDU-Politiker Friedrich Merz hat die AfD in einem Radiointerview scharf angegriffen. "Eine Partei, die offen nationalsozialistisch ist und mit antisemitischen Untertönen auffällt", sei kein Partner, sagte er am Montag im öffentlich-rechtlichen Radiosender WDR 5. Es dürfe keinen Zweifel geben, dass die CDU eine Partei der Mitte ist, so Merz weiter. "Eine scharfe Abgrenzung nach rechts gehört für mich dazu." Seine Partei habe "in ganz erheblichem Umfang" Wähler an die AfD verloren, räumte Merz ein. "Mein Anspruch ist, diese Wählerinnen und Wähler zurückzuholen zur Union." Gleichzeitig schließe er eine Zusammenarbeit mit der Linken in der gegenwärtigen Verfassung "absolut und vollkommen" aus.

AfD-Vize Jörg Meuthen äußerte sich kritisch zu der Aussage von Merz. Die Worte seien "eine ungeheuerliche Entgleisung" , die AfD werde sich "nicht auf ein derartiges schäbiges Niveau" herablassen, sagte Meuthen "Spiegel Online".

Mit lobenden Worten äußerte sich Merz hingegen zuletzt zu den Grünen. Die Grünen von heute seien "sehr bürgerlich, sehr offen, sehr liberal und sicherlich auch partnerfähig", sagte Merz der "Bild am Sonntag".

Kramp-Karrenbauer schließt Bündnisse mit der AfD aus

Auch CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hat Bündnisse mit der rechtspopulistischen AfD ausgeschlossen. "Die AfD steht für etwas, das mit der CDU unvereinbar ist", sagte Kramp-Karrenbauer dem Nachrichtenportal "t-online" in einem am Montag veröffentlichten Interview.

"Sie hat keinerlei Distanz zum radikalen rechten Rand. Sie relativiert die deutsche Geschichte. Sie bietet fremdenfeindlichen und antisemitischen Positionen eine Heimat. Deshalb werde ich mich mit aller Kraft gegen jede Zusammenarbeit stemmen."

Es nütze der CDU nichts, den Ton zu verschärfen, wenn sie Wähler von der AfD zurückzugewinnen wolle, sagte Kramp-Karrenbauer weiter. "Es hilft nicht, Vokabeln der AfD zu übernehmen." Politik müsse stattdessen über einen längeren Zeitraum beweisen, dass Ängste der Menschen unbegründet seien.

Parteitag im Dezember entscheidet um Merkel-Nachfolge

Merz hatte vor wenigen Wochen angekündigt, für den Parteivorsitz der CDU zu kandidieren, nachdem Bundeskanzlerin Angela Merkel ihren Verzicht erklärte. Neben Merz bewerben sich als aussichtsreiche Kandidaten noch Kramp-Karrenbauer und Gesundheitsminister Jens Spahn um die Nachfolge von Merkel an der Parteispitze. Als letzter der drei wurde am Freitagabend Spahn von seinem CDU-Heimatverband im nordrhein-westfälischen Kreis Borken offiziell nominiert.

Die Kandidaten für den CDU-Vorsitz werden sich der CDU-Basis in den kommenden Wochen zunächst auf acht Regionalkonferenzen der Parteibasis vorstellen. Auf dem CDU-Bundesparteitag vom 6. bis zum 8. Dezember in Hamburg entscheiden dann die Delegierten über die Nachfolge von Merkel, die nach 18 Jahren auf eine neue Kandidatur als CDU-Chefin verzichtet. (mit Agenturen)

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