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Dokumentation: Obamas Afghanistan-Rede in Auszügen

Obama hat die Aufstockung der Truppen in Afghanistan bekannt gegeben. An die Verbündeten appellierte er, ihre Einheiten auch zu verstärken. Hier die zentralen Zitate

Zur Lage in Afghanistan

"Afghanistan ist nicht verloren, aber es bewegt sich seit einigen Jahren rückwärts. Es gibt keine unmittelbare Gefahr, dass die Regierung gestürzt wird, aber die Taliban verspüren Aufwind. al-Qaida ist in Afghanistan nicht in einem Maße wiedererstarkt wie vor dem 11. September 2001, behauptet aber seine Rückzugsgebiete entlang der Grenze."

Über seine Entscheidung

"Ich treffe diese Entscheidung nicht leichten Herzens. Ich war gegen den Krieg im Irak, weil ich glaube, dass wir Zurückhaltung üben müssen beim Einsatz unserer militärischen Stärke und dabei immer die langfristigen Auswirkungen mitberücksichtigen müssen."

"Ich treffe diese Entscheidung, weil ich überzeugt bin, dass unsere Sicherheit in Afghanistan und Pakistan auf dem Spiel steht. Dort ist das Epizentrum des von al-Qaida praktizierten gewaltsamen Extremismus. Von dort aus wurden wir am 11. September 2001 angegriffen und von dort aus werden in dem Moment, in dem ich spreche, neue Angriffe geplant."

Zu den Zielen

"Unser übergeordnetes Ziel bleibt dasselbe: al-Qaida zu behindern, zu isolieren und in Afghanistan und Pakistan zu besiegen und ihre Fähigkeit zu zerstören, die USA und unsere Verbündeten in Zukunft zu bedrohen."

"Was auf dem Spiel steht, ist die Sicherheit unserer Verbündeten und die gemeinsame Sicherheit der ganzen Welt."

Über die Nato-Partner

"Einige haben schon zusätzliche Truppen entsandt, und wir sind zuversichtlich, dass es in den kommenden Tagen und Wochen weitere Zusagen geben wird."

Zur Truppenentscheidung

"Als Oberkommandierender stelle ich fest, dass es in unserem vitalen nationalen Interesse ist, bis zum Sommer kommenden Jahres zusätzlich 30.000 Soldaten nach Afghanistan zu entsenden."

"Die 30.000 zusätzlichen Soldaten, die ich heute ankündige, werden Anfang 2010 stationiert - dem schnellstmöglichen Zeitpunkt - damit sie die Aufständischen bekämpfen und die wichtigsten Bevölkerungszentren schützen können."

Zu den Verbündeten

"Unsere Freunde haben mit uns gekämpft und geblutet, sind mit uns gestorben in Afghanistan. Jetzt müssen wir zusammenstehen, um diesen Krieg erfolgreich zu beenden."

Zu Pakistan

"Wir sind in Afghanistan, um zu verhindern, dass der Krebs sich noch einmal über das Land ausbreitet. Aber derselbe Krebs hat sich schon in der Grenzregion zu Pakistan festgesetzt. Deshalb brauchen wir eine Strategie, die auf beiden Seiten der Grenze funktioniert."

"Wir werden die Fähigkeit Pakistans stärken, diese Gruppen zu bekämpfen, die unsere Länder bedrohen. Wir haben klar gemacht, dass wir sichere Häfen für Terroristen nicht tolerieren können, deren Aufenthaltsorte bekannt und deren Absichten klar sind."

Zu den Kosten

"Ich fühle mich verpflichtet, die Kosten offen und ehrlich anzusprechen. Unser neuer Ansatz in Afghanistan wird wahrscheinlich rund 30 Milliarden Dollar kosten für das Militär in diesem Jahr. Ich werde eng mit dem Kongress zusammenarbeiten, diese Summen aufzubringen, während wir daran arbeiten, unser Defizit abzubauen."

Quelle: ZEIT ONLINE, Reuters

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