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Iran

© dpa

Atomkonflikt: Dritte russische Uran-Lieferung erreicht Iran

Während die USA schärfere Sanktionen gegen Iran fordern, liefert Russland Teheran eine zweite Tranche an angereichertem Uran. Israel und die USA beäugen den Atomdeal mit Argwohn.

Insgesamt soll Iran in acht Lieferungen 82 Tonnen nuklearen Brennstoff erhalten. Nun ist die dritte russische Brennstofflieferung für dessen erstes Atomkraftwerk eingetroffen. Sie hatte nach iranischen Angaben einen Umfang von elf Tonnen angereichertem Uran. Die Fertigstellung des Atomkraftwerks ist international umstritten. Der Westen bezweifelt, dass Teheran mit seinem Atomprogramm friedliche Zwecke verfolgt.

Am Dienstag kommender Woche wollen sich die fünf UN-Vetomächte und Deutschland in Berlin treffen. Nach Angaben von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier soll es dabei um den Atomstreit mit dem Iran gehen. Die USA dringen derzeit im Weltsicherheitsrat auf schärfere Sanktionen gegen Teheran.

Die israelische Außenministerin Zipi Liwni hatte vor der Gefahr gewarnt, die Führung in Teheran reichere Uran für militärische Zwecke an. An ihren russischen Amtskollegen Sergej Lawrow gerichtet, sagte sie, Iran habe den Beweis für eine "gefährliche Ideologie, die an Wahnsinn grenze", geliefert.

Iran möchte das Atomkraftwerk bereits im Sommer in Betrieb nehmen. Russland hingegen geht davon aus, dass Bushehr nicht vor Ende dieses Jahres ans Netz gehen wird. Erst nach jahrelangen Verzögerungen hatte Russland Mitte Dezember mit der Ausfuhr der Brennelemente begonnen. Die beiden Länder hatten den Vertrag über den  Bau des Kraftwerks 1995 geschlossen. Danach muss Teheran verbrauchte Brennstäbe an Russland zurückzugeben. Zudem soll die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) die Nutzung der Brennstäbe kontrollieren. (ml/dpa)

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