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Atomkraftwerk

© dpa

Energieversorgung: Italien kehrt zur Atomkraft zurück

Italien will wieder neue Kernkraftwerke bauen. Der Grund: der hohe Ölpreis. Dies kündigte der Industrieminister Claudio Scajola am Donnerstag in Rom an. Der Bau der Atomkraftwerke soll innerhalb von fünf Jahren beginnen.

Nach mehr als zwei Jahrzehnten kehrt Italien wieder zur Atomkraft zurück. Die italienische Regierung werde in dieser Legislaturperiode mit dem Bau mehrerer moderner Atomkraftwerke beginnen, kündigte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Claudio Scajola, am Donnerstag vor dem Arbeitgeberverband Confindustria an. "Ein Aktionsplan für die Rückkehr zur Atomenergie ist unausweichlich", sagte der Minister unter dem Beifall seiner Zuhörer. "Nur Atomkraftwerke erlauben die Produktion von Energie auf sichere, wettbewerbsfähige Weise und mit Rücksicht auf die Umwelt", hieß es weiter. Für glaubwürdige Lösungen bei der atomaren Entsorgung solle gesorgt werden.

Die im April neu gewählte Rechtsregierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte im Wahlkampf angekündigt, wieder Atomkraftwerke bauen zu wollen. Scajola ist ein enger Vertrauter des Atomenergie-Befürworters Silvio Berlusconi.

Es sei an der Zeit, dass Italien zur Atomkraft zurückkehre, da das Land in seiner Energieversorgung zu sehr vom Ausland abhängig sei, sagte die Präsidentin des Arbeitgeberverbandes, Emma Marcegaglia. Italien war nach der Reaktor-Katastrophe von Tschernobyl im April 1986 aus der Atomkraft ausgestiegen und deckt seinen Energiebedarf seitdem überwiegend über Öl- und Gasimporte. (sgo/dpa/AFP)

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