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Jörg Meuthen im Europäischen Parlament (Archivbild)

© IMAGO/Future Image/Anoraganingrum

„Inhaltlich und personell völlig blank“: Ex-Vorsitzender Meuthen rechnet mit AfD ab

Die Partei bestehe „nur noch aus Extremisten, Opportunisten und Karrieristen“, so Meuthen im Interview mit der „Bild am Sonntag“. Die AfD profitiere von der Schwäche der anderen Parteien.

Das Umfragehoch der AfD ist nach Einschätzung ihres früheren Bundesvorsitzenden Jörg Meuthen nicht auf eigene Inhalte zurückzuführen, sondern auf die Schwäche der anderen Parteien.

Inhaltlich und personell ist die Partei völlig blank, die guten Leute sind alle weg. Die Partei profitiert allein von der erschreckenden Schwäche der anderen Parteien“, sagte Meuthen der „Bild am Sonntag“.

Meuthen: Weidel wird Kanzlerkandidatin

„Natürlich wird die AfD eine Kanzlerkandidatin aufstellen und natürlich wird das Alice Weidel sein. Aber sie wird Gott sei Dank niemals in Regierungsverantwortung kommen“, so Meuthen weiter.

Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der „BamS“ liegt die Partei mit 20 Prozent Zustimmung zurzeit gleichauf mit der SPD und hinter der Union (26 Prozent). Schon seit Wochen ist die rechtspopulistische Partei im Umfrage-Hoch.

Die Grünen kommen bei Insa auf 13 Prozent und die FDP auf sieben Prozent. Die Linke bleibt bei vier Prozent.

In der AfD hätten Radikale das Ruder übernommen

Meuthen, der bis Anfang des vergangenen Jahres Vorsitzender der AfD war, sagte, mit seinem Abgang sei das gemäßigte Lager zerfallen und die Radikalen hätten die Kontrolle über die AfD übernommen. „Sie besteht nur noch aus Extremisten, Opportunisten und Karrieristen, die sich in ihrer Mandatsgier mit diesen Leuten bis zur völligen Anbiederung arrangieren.

Die AfD sei heute eine „Partei am rechten Rand mit völkisch-nationalistischen Positionen, die von einer einzigen Person dominiert wird, und das ist Björn Höcke“.

Die AfD würde Deutschland wirtschaftlich schaden

Wirtschaftlich verfolge die AfD inzwischen einen „völkischen Sozialismus“. Einmal an der Macht, würde die Höcke-AfD Deutschland abschotten, den europäischen Binnenmarkt bekämpfen und die Grenzen für alle schließen.

Keine wirkliche Fachkraft, die noch bei Verstand ist, würde mehr freiwillig nach Deutschland kommen. Ich kann nur hoffen, dass die Brandmauer der Union hält. Ich will diese Leute nicht in der Regierung sehen“, sagte der frühere AfD-Chef.

Zum ersten Mal könnte ein AfD-Politiker Landrat werden

An diesem Sonntagabend könnte zum ersten Mal in Deutschland ein AfD-Politiker Landrat werden. Im thüringischen Kreis Sonneberg entscheidet sich in einer Stichwahl, ob der AfD-Bewerber Robert Sesselmann oder der amtierende CDU-Landrat Jürgen Köpper in den nächsten sechs Jahre das Sagen hat. (dpa/AFP

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