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Italien: Waffenschmuggel: Raketen statt Orangen

Zwei deutsche LKW-Fahrer wurden bei der Einreise nach Italien kontrolliert. Statt Apfelsinen hatten sie Mittelstreckenraketen für EADS geladen.

Wegen "illegalen Transports von Kriegsmaterial" hat die italienische Justiz am Mittwoch zwei deutsche Lastwagenfahrer inhaftiert. Statt Apfelsinen hatten die LKW zwei Mittelstreckenraketen geladen. Wie der Polizeioberst Giuseppe Ialacqua mitteilte, verfügten die Lkw-Fahrer nicht über die erforderlichen Genehmigungen, um "solches Material durch Italien zu fahren". Allerdings gehe es in dem Fall nicht direkt um Waffenschmuggel, fügte Ialacqua hinzu. Die Luft-Luft-Raketen waren nach griechischen Angaben nicht funktionsfähige Attrappen.

Die Raketen waren am Dienstag bei einer Kontrolle im südostitalienischen Hafen Bari zwischen einer Ladung Apfelsinen entdeckt worden. Ein Vertreter der griechischen Armee erklärte, es handle sich um inoffensive Raketen-Attrappen, die bei Manövern eingesetzt würden. Sie hätten zwei Jahre auf dem griechischen Luftwaffenstützpunkt Andravida gelegen, bevor sie von einer deutschen Firma abgeholt wurden, die zum Luft- und Raumfahrtkonzern EADS gehört. Ialacqua hatte am Mittwoch gesagt, in dem Lastwagen hätten sich zwei Sätze Unterlagen mit zwei verschiedenen deutschen Städten als Zielangaben befunden.

Ein Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums sagte, es handle sich nach den in Berlin vorliegenden Erkenntnissen um nicht funktionsfähige Raketen. Die deutschen Behörden prüften den Vorfall aber. (ae/AFP)

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