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Bundeskanzlerin Merkel geht im Bundestag an den Abgeordneten der AfD-Fraktion vorbei.

© dpa

Kanzlerin kündigt Rückzug an: Was wird ohne Angela Merkel aus der AfD?

In der AfD hassen sie die Kanzlerin leidenschaftlich. Dass die Ära Merkel nun zu Ende geht, ist für die Partei dennoch keine gute Nachricht. Ein Kommentar.

Die AfD befindet sich seit Montag in einer paradoxen Situation. Dass die Ära Merkel nun zu Ende geht, das sehen die Rechtspopulisten auch als ihren Verdienst. All die „Merkel muss weg“-Rufe, so glauben sie, haben am Ende ihr Ziel erreicht. Doch es ist kein Moment des Triumphs. Denn so sehr die AfD Merkel hasst, so sehr sie sie auch geschmäht hat als „Kanzlerdiktatorin“, so sehr braucht sie sie auch.

Kein Feindbild hat stärker zur Mobilisierung ihrer Anhänger beigetragen. „Danke Merkel“, rief die AfD sarkastisch bei allem, was aus ihrer Sicht schief lief im Land. Im Bundestagswahlkampf bezeichnete die AfD sogar SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz als „Merkel mit Bart“. Wenn Merkel geht, dann braucht die AfD ein neues Hassobjekt.

Eine echte Strategie gibt es bislang nicht

Die Verteufelung der CDU wird ihr viel schwerer fallen, wenn es unter einer neuen Führung einen Kurswechsel gibt. Wirklich prekär wird es für die Partei, wenn ein Mann wie Jens Spahn demnächst den Ton angeben sollte. Nicht nur, dass sie den schlecht als „Bubi-Merkel“ oder „Merkel 2.0“ schmähen kann. Er würde der AfD möglicherweise auch inhaltlich Konkurrenz machen.

Eine echte Strategie dagegen gibt es in der AfD nicht, nur die diffuse Hoffnung auf eine neue Krise. Insofern könnte Angela Merkel mit ihrem Rückzug etwas geschafft haben, was ihr sonst nicht gelungen ist: der AfD wirklich zu schaden.

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