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Cristina Kirchner traf sich auch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.

© dapd

Kirchner fordert Gespräche: Argentinien und Großbritannien bringen Falkland-Streit vor UNO

Die Argentinische Präsidentin Kirchner fordert Gespräche über Status der Inseln. London habe bereits 1974 einen geheimen Vorschlag über eine gemeinsame Insel-Verwaltung unterbreitet.

Argentinien und Großbritannien haben ihren Dauer-Konflikt um die Falklandinseln vor die Vereinten Nationen gebracht. Die eigens angereiste argentinische Präsidentin Cristina Kirchner bekräftigte am Donnerstag in New York vor dem zuständigen UN-Ausschuss den Anspruch ihres Landes auf die Inseln. Kirchner forderte London zu Gesprächen über die Souveränität der Inseln im Südatlantik auf, die in Argentinien Malvinas heißen.

"Wir verlangen nicht mehr und nicht weniger als sich hinzusetzen und zu reden“, sagte Kirchner. Kirchner fügte hinzu, London habe bereits 1974 einen geheimen Vorschlag über eine gemeinsame Insel-Verwaltung unterbreitet. Die Staatschefin traf sich auch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, wie dessen Sprecher Martin Nesirky sagte. Ban habe betont, dass „seine guten Dienste“ zur Lösung des Konflikts weiter zur Verfügung stünde, wenn beide Seiten willens seien. In London bekräftigte Premierminister David Cameron dagegen, die Inselgruppe gegen jede neue „Aggression“ zu verteidigen.

Verhandlungen über die Souveränität werde es „absolut“ nicht geben, machte Cameron klar. Es handele sich nicht um „irgendein globales Monopoly-Spiel“, bei dem Territorien zwischen Ländern hin und her geschoben würden. Argentinien und Großbritannien hatten 1982 einen Krieg um die Inseln im Südatlantik geführt.

Der Regierungschef der Falklandinseln, Mike Summers, warf Argentinien vor, die Bevölkerung von den Inseln vertreiben zu wollen. „Sind wir Zweite-Klasse-Menschen mit ungleichen Rechten, nur weil wir nicht Lateinamerikaner sind? Oder sind wir unbedeutend, weil wir zu wenige sind, freigegeben zum Missbrauch durch einen drangsalierenden Nachbarn?“, fragte Summers. Kirchner zeigte während der Rede Summers keine Regung.

Nach Kirchners Rede scheiterte Summers mit dem Versuch, der argentinischen Staatschefin einen Brief zu übergeben, in dem er Gespräche mit der Insel-Regierung anbot. Der argentinische Außenminister Hector Timerman weigerte sich, den Brief anstelle Kirchners in Empfang zu nehmen. Er ließ Summers mit den Worten stehen, er solle das Schreiben zu „meiner Botschaft schicken“.

Die argentinische Militärjunta hatte am 2. April 1982 einen Angriff auf die Falkland-Inseln gestartet und so den Konflikt mit Großbritannien ausgelöst, bei dem fast 650 argentinische und rund 250 britische Soldaten starben. Der 74 Tage dauernde Krieg endete für das lateinamerikanische Land mit einer Niederlage.

Für Spannungen zwischen beiden Ländern sorgen zudem die 1998 entdeckten Ölreserven der Falklandinseln. Trotz Kritik lateinamerikanischer Länder hatten britische Firmen im Februar mit Ölbohrungen begonnen. Kirchner bezeichnete die Bohrungen daraufhin als „illegal“ und kündigte juristische Schritte an.

Am Dienstag hatte die Regierung der Falklandinseln eine Volksabstimmung über den politischen Status des umstrittenen Gebiets angekündigt. Das Referendum in der ersten Jahreshälfte 2013 solle Zweifel am Wunsch der Zugehörigkeit zu Großbritannien ausräumen, hieß es in einer Erklärung. (AFP)

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