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Konflikt mit Nordkorea. Südkorea und die USA planen ein neues Seemanöver. Der US-Flugzeugträger "George Washington" soll teilnehmen.

© Archivfoto: dpa

Konflikt mit Nordkorea: Südkorea und USA planen Seemanöver

Demonstration der Stärke: Einen Tag nach dem Artillerieangriff Nordkoreas haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas ein neues gemeinsames Seemanöver angekündigt.

Nach Nordkoreas Angriff auf die südkoreanische Insel Yeonpyeong planen Südkorea und die USA eine gemeinsame Militärübung. Das erste Manöver solle am Sonntag stattfinden, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Mittwoch. Während Südkorea eine stärkere die Bewaffnung der Insel ankündigte, riefen mehrere Länder zu einer friedvollen Lösung des Konflikts auf und baten China um Vermittlung.

An dem Manöver am Sonntag soll laut Yonhap auch der US-Flugzeugträger „George Washington“ teilnehmen. Auch das Weiße Haus teilte nach einem Telefonat von US-Präsident Barack Obama mit seinem südkoreanischen Kollegen Lee Myung Bak mit, dass „in den kommenden Tagen“ eine gemeinsame Militärübung stattfinden solle. Das Manöver solle die „Stärke des Bündnisses und das Bekenntnis zu Frieden und Sicherheit in der Region“ unterstreichen, hieß es aus Washington. Südkoreas Regierung äußerte sich zunächst nicht, kündigte aber eine Stellungnahme an.

Obama habe Lee in dem Telefongespräch versichert, dass beide Länder in dem Konflikt mit Nordkorea „Schulter an Schulter“ stehen würden. Nach einem Spitzentreffen Obamas mit den US-Sicherheitsbehörden erklärte er zuvor, die Unterstützung der USA für Südkorea sei „unerschütterlich“. Es sollten Wege für „Frieden und Sicherheit auf der koreanischen Halbinsel“ gefunden werden. An dem Treffen nahmen nach Angaben der US-Regierung auch Vertreter der Geheimdienste und des Militärs teil.

Die asiatischen Staaten rief Obama zur Geschlossenheit gegenüber Nordkorea auf. Alle Länder in der Region müssten erkennen, dass Nordkorea eine „ernste und anhaltende Bedrohung“ sei, sagte Obama dem dem US-Fernsehsender „ABC“. In dem Gespräch rief Obama insbesondere China dazu auf, Nordkorea zur Beachtung der „internationalen Regeln“ zu bewegen. Der Artillerie-Angriff des Landes auf eine südkoreanische Insel sei „nur ein weiterer provokativer Vorfall von vielen“ in den vergangenen Monaten gewesen, sagte Obama. Die internationale Gemeinschaft müsse nun weiter Druck auf Nordkorea ausüben.

Die südkoreanische Regierung kündigte an, die Bewaffnung der beschossenen Insel im Gelben Meer zu verstärken. „Wir haben sechs Artillerie-Kanonen vom Typ K9 auf der Insel Yeonpyeong und wollen weitere dort stationieren“, sagte Verteidigungsminister Kim Tae Young laut Yonhap im Verteidigungsausschuss des Parlaments in Seoul. Es sollten außerdem Langstreckenwaffen und Panzer auf die Insel gebracht werden. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums griff Nordkorea die Insel am Dienstag mit 170 Granaten an. Südkorea habe darauf mit 80 Kanonenschüssen geantwortet.

Auch Japans Ministerpräsident Naoto Kan und der australische Außenminister Kevin Rudd riefen China dazu auf, seinen Einfluss auf Nordkorea geltend zu machen. „Wir sollten China um Anstrengungen bitten, weitere Aktivitäten Nordkoreas zu verhindern“, sagte Kan in Tokio. Rudd sagte dem Fernsehsender „Sky News“, China solle „seinen gesamten Einfluss einbringen“.

Bei dem Artillerie-Angriff Nordkoreas waren am Dienstag zwei südkoreanische Soldaten getötet und 15 weitere verletzt worden. Die Insel Yeonpyeong liegt westlich der koreanischen Halbinsel im Gelben Meer, unweit der Seegrenze, die von den Vereinten Nationen nach dem Korea-Krieg der Jahre 1950 bis 1953 festgelegt worden war und von Nordkorea nicht anerkannt wird. (AFP)

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