zum Hauptinhalt

Konzept bis 2050: Kanzlerin lobt Energiepolitik als rational

Der Rat für nachhaltige Entwicklung ist auf der Suche nach "Visionen für das Jahr 2050". Wie die der Kanzlerin aussieht, hat Angela Merkel am Montag auf der Jahreskonferenz des von der Regierung berufenen Beratungsgremiums schon einmal formuliert.

Berlin - Merkel sprach von einem „tragfähigen Wohlstand für alle“, der aus einer nachhaltigen Entwicklung folgen solle. Dafür sei die soziale Marktwirtschaft eine „gute Grundlage“, findet die Kanzlerin.

An einem Punkt, befand Merkel, sei die Regierung auch schon über das Stadium der Vision hinaus und gehe über „in eine reale Perspektive“. Gemeint war das Energiekonzept, das ihr Kabinett an diesem Dienstag beschließen will. Von einer „Revolution“ wie noch am 7. September nach der Vorstellung des ersten Entwurfs sprach Merkel nicht mehr. Am Montag nannte sie das Papier ein „rationales Energiekonzept“ und „unseren Beitrag dafür, dass Deutschland ein Industrieland bleibt“.

Merkel beschwor die Kongressteilnehmer, sich für den Ausbau des Stromnetzes einzusetzen. Dass es nach der Entscheidung für eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke nicht leichter wird, dafür Zustimmung zu bekommen, zeigt eine Studie im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe, die ergründen wollte, unter welchen Umständen Bürger Stromleitungen in ihrer Nähe akzeptieren. Ergebnis: Sie tun das am ehesten, wenn die Leitungen erneuerbare Energien transportieren. Mehr Leitungen für Atomstrom dürften jedoch schwer verkäuflich sein.

Vor Merkels Rede hatte der neue Vorsitzende des Nachhaltigkeitsrats, Hans-Peter Repnik, minutenlangen Beifall für seine Bitte bekommen, bei Konzepten wie dem für die Energieversorgung Lobbyinteressen stärker zu widerstehen. Merkel fiel darauf nur ein: „Lobbyieren Sie weiter für Ihr Anliegen: die Nachhaltigkeit.“ Damit erklärte die Kanzlerin die von ihr behauptete Basis für künftigen Wohlstand, die Nachhaltigkeit, zum Lobbyinteresse.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false