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Militär: USA wollen mehr Soldaten nach Afghanistan schicken

Angesichts der eskalierenden Gewalt in Afghanistan wollen die USA so bald wie möglich zusätzliche Soldaten in das Land entsenden. Dafür sollen Truppen aus dem Irak abgezogen werden.

Das Pentagon suche nach Wegen, "lieber früher als später" weitere Truppen in dem Land zu stationieren, sagte US-Verteidigungsminister Robert Gates bei einer Pressekonferenz mit Generalstabschef Michael Mullen am Mittwoch in Washington. Entscheidungen seien aber noch nicht getroffen worden. Beide US-Vertreter forderten auch mehr Einsatz von Pakistan, um das Eindringen von Taliban aus dem Grenzgebiet nach Afghanistan zu verhindern.

Die Bedrohung in Afghanistan nehme zu, sagte Mullen. "Es ist ein härterer Kampf, es ist ein komplexerer Kampf." Deshalb bräuchten die US-Befehlshaber in Afghanistan weitere Truppen, um langfristige Erfolge verbuchen zu können. Gates sagte, die USA arbeiteten derzeit hart daran, Verstärkung schicken zu können. Eine endgültige Entscheidung stünde aber noch aus. In Afghanistan hatten US-Befehlshaber zuletzt rund 10.000 zusätzliche Soldaten sowie eine Verdoppelung der gepanzerten Fahrzeuge zum Schutz gegen Sprengstoffanschläge gefordert.

Sicherheitslage im Irak hat sich gebessert

Bei einem der verlustreichsten Einsätze der Nato-geführten Schutztruppe seit ihrer Stationierung Ende 2001 in Afghanistan waren am Sonntag neun US-Soldaten getötet worden. Aufständische hatten einen Außenposten nahe der Grenze zu Pakistan angegriffen. Im Irak hingegen habe sich die Sicherheitslage auf bemerkenswerte Weise gebessert, sagte Mullen. Auch hätten die irakischen Sicherheitskräfte an Selbstvertrauen gewonnen. Wenn sich dieser Trend fortsetze, werde er im Herbst dem Präsidenten und dem Verteidigungsminister eine weitere Reduzierung der dortigen Truppen empfehlen.

Mullen hatte in der vergangenen Woche den Irak, Afghanistan und Pakistan besucht. Derzeit sind rund 150.000 US-Soldaten im Irak und 36.000 in Afghanistan stationiert. Gates und Mullen forderten von Pakistan, mehr Druck auf die im Grenzgebiet zu Afghanistan aktiven Taliban auszuüben. "Wir sehen eine größere Zahl Aufständischer und ausländischer Kämpfer ungehindert und unbehelligt über die Grenze mit Pakistan strömen. Diese Bewegung muss enden", sagte Mullen. Berichte, die US-Truppen würden sich an der Grenze zu Pakistan für einen Einmarsch in die Stammesgebiete sammeln, wies er zurück. (mfa/AFP/dpa)

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