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Militärmanöver: Israel bangt um sein Verhältnis zur Türkei

Die Türkei hat die israelische Luftwaffe von einem Manöver ausgeladen. Israels Außenpolitiker sind verunsichert und befürchten eine ernste Störung der Beziehungen.

Israel macht sich Sorgen um die Zukunft seines militärischen Bündnisses mit der Türkei. Israelische Medien berichteten, zuständige Repräsentanten in Israel befürchteten eine "echte Gefahr" für die strategischen Beziehungen mit dem einzigen Bündnispartner in Nahost. Die Türkei hatte Israel von einem internationalen Militärmanöver ausgeladen. Aus Protest hätten auch die USA und Italien ihre Teilnahme abgesagt, woraufhin am Sonntag der gesamte internationale Teil der Übung abgesagt wurde, hieß es.

Wie die israelische Zeitung Ha'aretz berichtet, reagierten israelische Offizielle überrascht auf die Ausladung, da es bisher trotz aller Spannungen bei aggressiver Rhetorik geblieben war. Gerade die militärischen Beziehungen zwischen Israel und der Türkei galten bisher als ausgezeichnet. So bestehen beispielsweise Verträge mit Israel über umfangreiche Waffenlieferungen, um das türkische Militär zu modernisieren. Im Gegenzug gewährt die Türkei israelischem Militär das Training in der Türkei.

Die türkische Regierung unter dem islamisch-konservativen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan hat israelische Militärschläge, bei denen auch palästinensische Zivilisten getötet werden, immer wieder scharf kritisiert. Insbesondere die israelische Militäroffensive im Gazastreifen zur Jahreswende wurde verurteilt. Erdogan selbst hat den Gaza-Krieg mehrfach heftig kritisiert und auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar für einen Eklat gesorgt, als er wütend eine Podiumsdiskussion mit dem israelischen Präsidenten Schimon Peres verließ, wofür er anschließend in seiner Heimat gefeiert wurde.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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