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Neue Straßenschilder weisen seit Montag den Weg zur neuen US-Botschaft in Jerusalem.

© AFP PHOTO / THOMAS COEX

Nahost-Konflikt: Wegweiser zur neuen US-Botschaft in Jerusalem sorgen für Entrüstung

Eine Woche vor der Eröffnung der US-Botschaft in Jerusalem ist diese bereits ausgeschildert worden. Ranghohe Palästinenservertreter fordern zum Boykott der Einweihung auf.

Vor der für den 14. Mai geplanten Eröffnung der neuen US-Botschaft in Jerusalem haben Arbeiter dort am Montag Schilder angebracht, die den Weg zur künftigen diplomatischen Vertretung weisen. In hebräischer, arabischer und englischer Sprache ist darauf zu lesen: "Botschaft der USA".

In einem Bruch mit jahrzehntelanger US-Politik hatte US-Präsident Donald Trump im vergangenen Dezember Jerusalem als israelische Hauptstadt anerkannt und angeordnet, die US-Botschaft von Tel Aviv dorthin zu verlegen. Die Entscheidung löste in der arabischen Welt und vor allem unter Palästinensern scharfe Proteste aus.

Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat dankte Trump am Montag für seinen "historischen" Beschluss. Jerusalem sei die "ewige Hauptstadt des jüdischen Volks", und die Welt beginne "diese Realität anzuerkennen".

Dagegen rief der ranghohe Palästinenservertreter Sajeb Erekat das "gesamte diplomatische Korps, die Zivilgesellschaft und die religiösen Behörden" zum Boykott der Botschaftseinweihung auf. Wer daran teilnehme, unterstütze "schwerwiegende Verletzungen des Völkerrechts und der unveräußerlichen Rechte des palästinensischen Volkes".

Der Status von Jerusalem ist eine der heikelsten Fragen im Nahost-Konflikt. Israel hatte den Ostteil samt der historischen Altstadt im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und 1980 annektiert. Die UNO erkennt die Annexion aber nicht an. Israel sieht ganz Jerusalem als seine "unteilbare" Hauptstadt an.

Die Palästinenser beanspruchen Ost-Jerusalem als Hauptstadt eines künftigen Palästinenserstaats. Internationaler Konsens war bisher, dass der Status von Jerusalem erst in einem Friedensabkommen mit den Palästinensern festgelegt werden soll. (AFP)

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