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US-Präsident Barack Obama mit dem jordanischen König Abdullah II bei einem Gespräch in Washington am Dienstag. Am gleichen Tag war bekannt geworden, dass IS-Milizen den jordanischen Piloten Muas al Kasasba bestialisch ermordet hatten. Abdullah trat daraufhin vorzeitig die Heimreise an.

© Mike Theiler/EPA/dpa

Obama lädt zu Anti-Terror-Konferenz: Schulterschluss im Kampf gegen Dschihadisten

Internationales Treffen in Washington berät Mitte Februar Strategien gegen die Radikalisierung junger Muslime und den Kampf gegen den „Homegrown“-Terrorismus

Als Reaktion auf die Anschläge in Paris und auf die Gräueltaten der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) - wie gerade den Mord am jordanischen Piloten Muas al Kasasba - hat die US-Regierung zu einer internationalen Anti-Terror-Konferenz nach Washington geladen. Für das Treffen, das am 18. und 19. Februar stattfinden soll, haben inzwischen 55 Staaten ihre Teilnahme zugesagt. US-Präsident Barack Obama selbst wird die Konferenz „Gegen gewaltbereiten Extremismus“ eröffnen.  Zentrales Thema wird die Sorge vor kriegsgeschulten Syrien-Rückkehrern und die Auseinandersetzung mit dem sogenannten „Homegrown“-Terrorismus sein.
Nach der Exekution al Kasabas hat Obama versprochen, den Kampf im Irak und in Syrien mit „doppelter Entschlossenheit“ zu führen. Wie die europäischen Staaten kämpft Amerika aber auch mit dem Feind im eigenen Land  Das Weiße Haus will bei der Konferenz deshalb über Strategien gegen die zunehmende Radikalisierung junger Muslime beraten. Die Auseinandersetzung mit der Ideologie des IS zählt zu den wichtigsten Anliegen des US-Präsidenten. Dem Thema hatte er auch den größten Teil seiner Rede vor den Vereinten Nationen bei der UN-Vollversammlung im September vergangenen Jahres gewidmet.

In Washington ist allerdings die Sorge groß, dass die Konferenz in der muslimischen Welt als Anti-Islam-Treffen aufgefasst wird. Bei einem Treffen „zu nationalen Sicherheitsfragen“ im Weißen Haus besprach Obama die Pläne am Mittwoch mit Führern der amerikanischen muslimischen Organisationen. „Unser Kampf gegen den IS erfordert militärische Kraft“, kündigte Obamas Sprecher  Josh Earnest die Konferenz an, „wir müssen nationale Gesetze erlassen, die den transatlantischen Raum gegen ausländische Kämpfer absichern. Aber genauso wichtig ist der Kampf gegen die Rekrutierung in unseren Schulen, in unseren Gefängnissen.“ Die Brutstätte für „Intoleranz, ökonomische Hilflosigkeit und Ausschluss aus der Gesellschaft“ müsse trocken gelegt werden.  Der amerikanische Außenminister John Kerry will die Pläne bei der Münchner Sicherheitskonferenz am Wochenende vorstellen. Vizepräsident Joe Biden hat das Thema auf die Agenda für seine Europareise gesetzt, die ihn erst nach Brüssel und dann auch nach München führt.

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